Pläne des Coburger Unternehmens Wie die HUK Coburg umsichtige Fahrer lockt

Von Elmar Schatz
Geld sparen können wohl vor allem Fahranfänger, wenn sie sich das Kontrollgerät der Huk-Coburg einbauen lassen, das jetzt getestet wird. Foto: dpa Foto: red

Billiger soll die Autoversicherung bald für Fahrer werden, die sich eine Blackbox einbauen und ihren Fahrstil überwachen lassen. Was plant die Huk-Coburg?

 
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Wie diese Geräte technisch genau funktionieren, wollte Huk-Pressesprecher Thomas von Mallinckrodt dem Kurier aus Wettbewerbsgründen nicht verraten. Er betont: „Der Autofahrer wird freiwillig entscheiden können, ob er sich das Gerät installieren lassen will.“

Vorteilhaft dürfte das vor allem für Fahranfänger sein. Bei ihnen könnte der Versicherungsbeitrag spürbar sinken, wenn sie sich entsprechend kontrollieren lassen, sagte von Mallinckrodt. Aber noch laufe die Testphase. Danach soll der sogenannte Telematiktarif eingeführt werden. Einen Zeitpunkt wollte der Sprecher nicht nennen.

Das System sieht vor, dass die Geschwindigkeit sowie das Brems- und Beschleunigungsverhalten von Autofahrern erfasst und die Routen aufgezeichnet werden. Falls der Versicherer das Fahrverhalten positiv einschätzt, sollen die Beiträge sinken. Die Huk-Coburg habe in ihren eigenen Reihen Freiwillige gesucht, um die Blackbox zu erproben. Derzeit seien Huk-Angestellte mit dem Gerät im Auto unterwegs.

Deutschlands größter Autoversicherer

Mit mehr als zehn Millionen versicherten Fahrzeugen ist die Huk-Coburg der größte Autoversicherer in Deutschland. Die Allianz als Nummer zwei beobachte den Test mit der Blackbox intensiv, sagte ein Sprecher auf Nachfrage. Vorerst wolle der Münchner Versicherungskonzern aber keinen entsprechenden Tarif auf den Markt bringen, sondern abwarten. Die Pläne der Huk-Coburg dürften auch von kleineren Konkurrenten aufmerksam verfolgt werden: Denn bei der Autoversicherung herrscht seit Jahren ein massiver Preiskampf, der von Vergleichsportalen im Internet weiter angeheizt wird. Viele Versicherte wechseln jedes Jahr den Anbieter ihrer Kfz-Haftpflichtversicherung, um Geld zu sparen. Schon geringfügige Preisunterschiede können daher für die Anbieter entscheidend sein.

Lebensstil-Kontrolle der Krankenkasse

Auch in der Krankenversicherung arbeiten Versicherer bereits an Tarifmodellen, die die persönlichen Verhaltensweisen der Kunden stärker berücksichtigen. So will der Versicherer Generali Policen auf den Markt bringen, bei denen der Kunde regelmäßig Daten zum Lebensstil übermittelt. Mit einer App sollen unter anderem Vorsorgetermine dokumentiert, Schritte gezählt oder sportliche Aktivitäten erfasst werden.                                                                                                     

Mit Material von dpa

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