Bierwoche: Wildpinkler und Randalierer

Archivfoto: Kurier Foto: red

Jede Menge zu tun hatte die Polizei am Freitag und Samstag bei der Kulmbacher Bierwoche.

 
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Einiges mehr zu tun als an den Abenden zuvor hatten die Beamten der Kulmbacher Polizei und der Bereitschaftspolizei sowie der Sicherheitsdienst am Bierfestfreitag. Die Einsatzkräfte mussten mehrfach bei Auseinandersetzungen und Streitigkeiten einschreiten. Platzverweise und Gewahrsamnahmen waren für die Betroffenen mehrfach die Folge.

Mehrere Besucher aus Bierstadel verwiesen

Nachdem der Nachmittag weitestgehend ruhig verlief und sich zahlreiche Besucher auf dem Fest vergnügten, mussten mit dem Ende des zwischenzeitlichen Regenschauers gegen 21 Uhr die Sicherheitskräfte mehrfach einschreiten. So wurden einige uneinsichtige Besucher wegen ihres ungebührlichen Verhaltens aus dem Bierstadel verwiesen.

Gegen zwei 25-jährige Mittelfranken wird wegen Sachbeschädigung ermittelt, weil sie im Bierstadel eine Lampe abgerissen hatten. Gegen Mitternacht verlagerte sich das Geschehen zusehends in die Innenstadt. Kurz nach Mitternacht gerieten zunächst zwei junge Männer in einem angrenzenden Lokal aneinander, so dass erst der Sicherheitsdienst und anschließend die Polizei einschreiten musste. Beide Streithähne erwartet jetzt eine Anzeige wegen Körperverletzung und weiterer Delikte.

Kurz nach 1 Uhr wurde ein 44-jähriger Mann aus Bayreuth am Holzmarkt von einem bisher unbekannten jungen Mann attackiert und mit einem Faustschlag verletzt, so dass er mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden musste. Zu diesem Vorfall sucht die Polizei Kulmbach derzeit noch Zeugen.

Räder gestohlen, um nicht heimlaufen zu müssen

Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen nach dem Schläger teilte ein aufmerksamer Passant einer Streifenbesatzung einen Fahrraddiebstahl mit. Die drei Täter, alle aus dem Raum Mainleus, konnten im Bereich des Bahnhofsvorplatzes gestellt werden und müssen sich nun wegen Diebstahls verantworten. Das Diebesgut, zwei Mountainbikes, stellten die Beamten sicher. Als Grund für den Diebstahl gaben die drei an, dass sie nicht nach Hause laufen wollten. Die Eigentümer werden gebeten, sich bei der Kulmbacher Inspektion zu melden, um ihre Räder wieder abzuholen.

Im weiteren Verlauf des Abends verlagerte sich das Geschehen fast ausschließlich in die Obere Stadt, wo die Polizisten neben den üblichen kleineren Reibereien weit nach 2 Uhr zwei Minderjährige aufgriffen, die sie ihren Eltern überstellten. Dabei tat sich ein 21-jähriger Nürnberger besonders unrühmlich hervor, der mit dem Einsatzgeschehen überhaupt nichts zu tun hatte. Im Vorbeigehen bespuckte er eine Polizistin im Einsatz. Dieses Verhalten hatte neben einem Platzverweis auch eine Anzeige zur Folge.

Auto nicht zugelassen

Außerdem zogen die Ordnungshüter einen 18-jährigen Mann aus dem nördlichen Landkreis buchstäblich aus dem Verkehr. Er wollte offenbar den Besuchern der Oberen Stadt mit seinem lauten Auspuff am Fahrzeug imponieren. Unglücklicherweise war sein Vehikel aber nicht zum Verkehr zugelassen, weswegen er es an Ort und Stelle abstellen musste und seine Spritztour zu Fuß fortsetzten durfte.

Den vorläufigen Abschluss bildeten gegen 4 Uhr morgens zwei weitere Vorfälle am Marktplatz und in der Grabenstraße, bei denen es zu körperlichen Attacken kam. Dank des schnellen Einschreitens der Polizei konnten auch hier die Beteiligten rasch aktenkundig gemacht werden. Zur Klärung der beiden Geschehen sind weitere polizeiliche Ermittlungen erforderlich.

Samstag:

Zunächst wurde gegen 21.45 Uhr ein 23-jähriger Coburger dabei erwischt, wie er in der Grabenstraße an eine Hauswand urinierte. Der völlig uneinsichtige junge Mann muss nun ein Bußgeld an die Stadt Kulmbach bezahlen und unter Umständen auch für die Reinigungskosten aufkommen.

2,5 Promille - und null einsichtig

Um 1 Uhr kam es in der Webergasse zu einem verbalen Streit zwischen zwei Stadtsteinachern. Hierbei geriet einer der beiden so in Rage, dass er gegen mehrere mobile Verkehrsschilder trat, so dass eines der Schilder gegen ein parkendes Fahrzeug fiel. An der Motorhaube des Autos entstand ein Schaden in Höhe von 500 Euro. Als eine Streife der Bereitschaftspolizei dazu kam, versuchte der 23-jährige Täter zu flüchten. Er konnte jedoch schnell eingeholt werden. Allerdings wehrte er sich heftig gegen seine Festnahme und versuchte nach den Beamten zu schlagen. Neben der Anzeige wegen Sachbeschädigung erwartet den mit rund 2,5 Promille stark alkoholisierten jungen Mann auch noch ein Verfahren wegen Widerstand und Körperverletzung.

Schlägerei wegen Wildpinkelns

Um 1.45 Uhr erwischte ein 35-jähriger Bierfestbesucher einen 31-Jährigen, wie diser an eine Holzwand bei den Toilettencontainern urinierte. Es entwickelten sich ein Streitgespräch und eine Schubserei, in deren Verlauf der Wildpinkler zu Boden fiel. Daraufhin mischte sich der 33-jährige Bruder des Gestürzten ein und schlug dem 35-Jährigen eine Bierflasche auf den Kopf, wodurch dieser zu Boden ging. Zwischenzeitlich war der jüngere Bruder wieder aufgestanden und trat dann noch gegen den am Boden liegenden Mann. Die Einsatzkräfte konnten die beiden Übeltäter festnehmen. Alle Beteiligten waren alkoholisiert.

Maßkrug auf Autodach geschlagen

Kurz vor 2 Uhr sprang in der Oberen Stadt ein 20-jähriger Berliner mit Absicht in die Beifahrerseite eines vorbeifahrenden Autos. Im Anschluss schlug er auch noch mit einem Maßkrug auf das Autodach, wodurch Dellen und Kratzer entstanden. Als im Anschluss die Personalien durch die Polizeistreife festgestellt werden sollten, leistete der junge Mann erheblichen Widerstand. Er musste deshalb gefesselt und in Gewahrsam genommen werden. Der Berliner hatte rund 1,5 Promille im Blut.

Ebenfalls um 2 Uhr erteilte der Sicherheitsdienst eines Innenstadtlokals einem 52-Jährigen aus dem Landkreis Bayreuth aufgrund seines ungebührlichen Verhaltens ein Hausverbot. Zur Unterstützung wurde eine Streife der Bereitschaftspolizei hinzugezogen. Im Laufe der Personalienfeststellung leistete der Mann Widerstand, so dass auch er gefesselt werden musste. Auch hier war wohl der hohe Alkoholwert von knapp 2,3 Promille der Grund für die Aggressivität.

 

 

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