Biertouristen parken Kirche zu

Von Thorsten Gütling
Eingezeichnete Parkflächen gibt es rund um die Kirche in Oberailsfeld eigentlich genug. Trotzdem parken vor allem die Besucher der gegenüberliegenden Brauereigaststätte Held vor allem eins: wild. Trotz geltendem Parkverbot. Jetzt wird die Gemeinde tätig. Foto: Ralf Münch Foto: red

Kirchgänger oder Biertouristen: Wer darf vor der Sankt Burkard Kirche in Oberailsfeld parken? Der Gemeinderat hat jetzt beschlossen: keiner von beiden. Ein Parkverbot soll kommen. Dabei standen die meisten Fahrzeuge dort schon vorher verbotenerweise.

 
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Wenn es in Oberailsfeld brennt, wird es eng für die Feuerwehr. Deren Grundstücksausfahrt befindet sich direkt neben der Kirche Sankt Burkard und ist nicht nur zu Gottesdienstzeiten oft durch parkende Autos blockiert. Den Hinweis auf eine Feuerwehrzufahrt missachten auch die Besucher der gegenüberliegenden Brauereigaststätte, sind sich die Mitglieder des Ahorntaler Gemeinderats einig. Verwaltungsleiter Christian Arneth sagt: „Die parken da wild“ und Gemeinderat Peter Thiem (Freie Bürger Ahorntal) sagt: „Sonntagfrüh ist das nicht so das Problem, eher Samstag- und Sonntagnachmittag, wenn die Gaststätte voll ist.“

Problem für Rettungsdienst und Busse

Ein Problem auch für den Lastwagen- und Busverkehr, wie Bürgermeister Gerd Hofmann (Freie Bürger Ahorntal) sagt. Und Gemeinderat Matthias Brendel (Christliche Wählerunion), wie Bürgermeister Hofmann selbst Sanitäter im Rettungsdienst, sagt: „Wenn wir im Einsatz da durch fahren, habe ich immer ein flaues Gefühl im Magen, ob da nicht gleich Kinder zwischen den Autos hervorspringen.“

„Auch für Oberailsfelder gelten Verkehrsregeln“

Aber wie das Problem lösen? Ein Parkverbot würde auch die vielen älteren Kirchengänger treffen, die nicht gut zu Fuß sind. Gemeinderat Manfred Herzing (Freie Bürger Ahorntal) sagt darum: „Parkverbotsschilder ohne zeitliche Einschränkung beschneiden unsere eigenen Bürger.“ Dabei dürften die dort heute auch schon nicht parken. Wenige Meter vor der Kirche verbietet das eine Bushaltestelle, die frei bleiben muss, an der Kirche selbst verbietet es die Feuerwehrzufahrt. Gemeinderat Thomas Nägel (Christliche Wählerunion) sagt darum: „Auch für Oberailsfelder gelten Verkehrsregeln.“ Und Verwaltungsleiter Arneth sagt: „Wir können nur durch Schilder ersichtlich machen, was man heute eh schon nicht darf.“

Gezeichnete Parkplätze bleiben

Der Beschluss für ein Parkverbot vor der Kirche fiel dann auch mit großer Mehrheit. Nur Gemeinderat Manfred Herzig stimmte dagegen. Die Polizeiinspektion Pegnitz soll dafür sorgen, dass sich die Kirchen- und Brauereibesucher künftig daran halten. Die markierten Parkplätze sind vom Parkverbot übrigens nicht betroffen. Genauso wenig der nur hundert Meter entfernte Großparkplatz.