Ähnlich wie Soiné reagiert der Mälzer Frank Schütz, Inhaber der Harsdorfer Malzfabrik: „Glyphosat kann überall nachgewiesen werden. Wenn sie einen Apfel essen, ist da auch Glyphosat dran. Das ist überall. Im Wasser, in anderen Lebensmitteln.“ Auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Studie wundert Schütz nicht. „Im März steht in Brüssel die Entscheidung der EU-Kommission an, ob Glyphosat für weitere 15 Jahre verwendet werden darf.“ Auch Schütz zweifelt die Seriosität der Untersuchung an. „Weil nicht genau ausgewiesen wird, ob es sich um Glyphosat handelt oder um den Abbaustoff Ampa, der da gefunden wurde.“ Obwohl aus Sicht von Schütz die Situation in Bayern „recht entspannt ist, weil hier alles strenger gehandhabt wird als anderswo“, sieht auch der Mälzer den Imageschaden: „Das ist kein Spaß.“ Zumal es kaum einen Ausweg gebe: Selbst im Bioanbau sei Glyphosat schon nachgewiesen worden. „Und wenn man mal in einem Gemüsegarten messen würde, in dem Roundup eingesetzt wurde, käme man auf ganz andere Werte.“
Das sagt Bierland Oberfranken: Der Vorsitzende des Vereins Bierland Oberfranken, Bernd Sauer sagt, er wisse zum einen nicht, wie „qualifiziert die Studie an sich ist. Zum anderen ist schnell ein Skandal inszeniert, der eskaliert“. Er habe seinen Brauern, im Bierland Oberfranken sind 160 Brauer zusammengeschlossen, in einer Mail geraten, „ihr Bier untersuchen zu lassen. Das kostet 80 oder 90 Euro, dann hat man Gewissheit“. Sauer sagt, man solle jetzt auf jeden Fall Ruhe bewahren, „man darf nicht in Panik verfallen“. Je genauer Messmethoden werden, desto eher finde man auch etwas in Lebensmitteln wie Bier. Sauer sagt, er werde sich nicht verrückt machen lassen. „Ich lasse mir mein handwerklich gebrautes Bier weiter schmecken.“ Sauer befürchtet keinen Imageschaden. „Das ist etwas, was die Brauer nicht verursacht haben.“