Weil es ein echter Hingucker ist Betzenstein will Staatspreis für Maasenhaus

Von Claus Volz
Mit dem frisch sanierten Maasenhaus (links) will sich die Kommune um einen Staatspreis bewerben.Foto: Münch Foto: red

Mit dem Maasenhaus – die Einweihung ist am 14. Juni – und dem Pflegamtsschloss bewirbt sich die Stadt Betzenstein um einen Staatspreis. Der Vorschlag kommt von Thomas Müller vom Amt für Ländliche Entwicklung aus Bamberg, der auch die Bewerbungsunterlagen erstellt. Müller leitet von Anfang an die Dorferneuerung und Stadtsanierung und hofft, dass mit den geschaffenen Glanzpunkten die Jury überzeugt werden kann – und Betzenstein beim Staatsakt in Nürnberg mit dabei ist.

 
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Der Preis sei zwar nicht hoch dotiert, aber von größter Bedeutung sei die Außenwirkung, Betzenstein werde noch bekannter und das diene auch dem Fremdenverkehr, so Müller in einer Vorstandssitzung der Teilnehmergemeinschaft zur Dorferneuerung. Die Konkurrenz sei jedoch sehr groß, denn auch andere Bezirke meldeten gelungene Dorf- und Stadtsanierungen. Das Maasenhaus ist schlichtweg ein „Hingucker,“ erklärte der Baudirektor. Und erfreulicherweise werden die veranschlagten Baukosten von rund einer Million nur geringfügig überschritten. Bei der Sanierung solch alter Gebäude könne man nie wissen, welche Überraschungen auf den Bauherrn zukommen.

Es sei aber alles gut gelaufen. Weiter teilte Müller noch mit, dass am Donnerstag der Bayerische Rundfunk zu einem Interview nach Betzenstein kommt, beabsichtigt seien auch Fernsehaufnahmen über die Dorferneuerung.

In der Sitzung der Teilnehmergemeinschaft ging es jedoch zunächst um den Stand der Dorferneuerung, speziell um die Hüller Straße und den Friedhofsbereich. Thomas Müller als Vorsitzender war mit den Arbeiten zufrieden. Alles sei erledigt worden, es fehlt aber noch die Bepflanzung. Ebenso müssen noch die Bänke aufgestellt werden. Danach kommen die Abnahme und die Schlussrechnung der Baufirma.

Matthias Kraft vom Pegnitzer Planungsbüro Baur Consult berichtete über den vorgesehenen Ausbau der Höchstädter Straße. Vorgesehen sind zwei Rückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen von rund 300 Kubikmetern, die dafür sorgen sollen, dass selbst bei stärkerem Regen eine Überflutung verhindert wird. Die Becken werden 60 bis 70 Zentimeter tief sein. Das Regenwasser läuft dann in einem Rohr bis zum bereits vorhandenen Regenwasserkanal am Ende der Höchstädter Straße. Die notwendigen Grundstücksverhandlungen stehen vor dem Abschluss, so Kraft.

Hubert Zagel war mit dieser Lösung nicht ganz einverstanden. Denn weiter oben komme viel Wasser aus Richtung „Windmühle“ und schieße bei Regenfällen auf die Straße. Die Ableitung durch einen Graben war weder für Baudirektor Müller noch für den Planer ein Problem, „sofern wir dort Privatgrund erwerben können“. Kein Problem ist auch der dritte „See“ beim Kindergarten, der ein Schmuckstück werden soll. „Alles zusammen wird dann die Betzensteiner Seenplatte,“ stellte Bürgermeister Claus Meyer lachend fest.

Dann wurde es wieder ernst, denn Thomas Müller kündigte an, dass die Teilnehmergemeinschaft möglichst bald Entscheidungen treffen müsse, wie es weitergeht. Doch das gehe nur mit Plänen. „Schieben Sie nichts auf die lange Bank,“ appellierte Müller an das Planungsbüro. Damit dann zunächst im Vorstand und später im Stadtrat Entscheidungen getroffen werden können.

Auch der „Tiefe Brunnen“ kam zur Sprache. Die Grobuntersuchungen vom Büro Belz liegen nun vor, so dass eine „erste Richtung“ vorhanden ist. Diese Pläne müsse man nun gemeinsam besprechen und dann werde es einen Vor-Ort-Termin geben, bei dem möglichst alle Zuschussgeber dabei sind, denn Stadt und Dorferneuerung allein könnten dies nicht stemmen. Man wolle nicht nur ein Provisorium, sondern eine richtige Sanierung und dazu gehöre auch der noch nicht untersuchte Brunnen. Jetzt kam der große Auftritt von Karlheinz Fietta, der sämtlichen Beteiligten die „NN“-Sonderseite über die Sanierung des tiefen Brunnens“ in der Kaiserburg Nürnberg zur Verfügung getellt hat. Diese „spektakulären Bilder“ könnten eines Tages auch in Betzenstein gemacht werden, wenn hier eine Sanierung des doppelt so tiefen Brunnenschachts stattfindet. Dafür gebe es Mittel aus der EU oder dem Umeltministerium, doch wichtig sei es vor allem, dass der Brunnen als touristische Attraktion genutzt wird und dazu gehöre auch ein Video, dass man von einer Befahrung den Besuchern zeigen kann.

Fietta wandte sich an Baudirektor Thomas Müller und bat ihn, seine guten Kontakte zu Zuschussgebern zu nutzen. Bei ihm rannte Fietta fast „offene Türen“ ein, doch „zunächst müssen wird die Projektidee verfeinern, müssen ein rundes Konzept schnitzen, damit wir den Tiefen Brunnen ensprechend vermarkten können.“ Beeindruckend sei es auf jeden Fall, wenn man einen Film mit einer Kamerabefahrung zeigen kann. Fördergelder wede man schon bekommen.