Der Griff in die Gemeindekasse war „für mich die schnellste Möglichkeit, an liquide Mittel zu kommen“. Außerdem wollte der Mann aus der Karibik das Geld schnellstmöglich wieder zurückzahlen. Und so war S. „in einer Spirale drin, aus der ich nicht mehr rauskam“. Er empfand die Situation als „Druck“. S.: „Ich wollte ihm glauben.“ Noch einmal flog er in die Karibik, noch einmal sah er sich gezwungen zu zahlen. Und dann merkte S.: „Ich habe mich selbst belogen.“ Im April hat S. sein ganzes restliches Barvermögen an die Gemeinde Zapfendorf überwiesen. Er will alle zurückzahlen, inklusive Zinsen. Außerdem belastete er sein Grundstück mit einer Hypothek. Dazu verzichtet er auf sein Gehalt als Bürgermeister. Er hat nur noch Schulden. „Ist mir bewusst.“ Wie geht’s mit dem Ex-Bürgermeister weiter? „Wenn ich das so wüsste“, sagte er. Er will eine „unbelastete“ Anstellung finden. Staatsanwalt und Verteidiger forderten zwei Jahre auf Bewährung und 250 soziale Arbeitsstunden. Keine Haft mehr.
Im Gefängnis war am schlimmsten für S. war „die Demütigung, die man empfindet“. Und dass alles mit einem Fingerstreich weg war, Geld, Ansehen, Beruf. Und wenn der Vermögensberater wieder anruft? Dagegen fühlt sich S. gefeit. „Wie tief soll ich noch fallen?“ Freunde aus der Gemeinde sprachen mit ihm, umarmten ihn. Die Bewährung dauert vier Jahre. Den Gerichtssaal verließ er ohne Fußfesseln.