Tag der Städtebauförderung an der geplanten Skate- und Bikeanlage mündet in zahlreichen Beschwerden über Lärmbelästigung Beschwerden über Lärmbelästigung

Von Ralf Münch
Beim Tag der Städtebauförderung wird die Skate- und Bikeanlage bei der Realschule vorgestellt. Foto: Ralf Münch Foto: red

Bereits zum vierten Mal fand am Samstag der Tag der Städtebauförderung statt. Die Stadt Pegnitz nutzt dabei die Gelegenheit, exemplarisch ihre Städtebauprojekte der Bevölkerung vorzustellen.

 
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Diesmal ging es in aller erster Linie um die Skate- und Bikeanlage bei der Realschule – von der Idee bis zur Realisierung. „Die Skate- und Bikeanlage ist das erste Leuchtturmprojekt aus dem Pegnitzer Integrierten Stadtentwicklungsprojekt,welches sichtbar, anfassbar und nutzbar umgesetzt wird“, so Bürgermeister Uwe Raab und fügt hinzu, dass am Freitag der Förderbescheid per Post da war. 175 000 Euro wird die Anlage kosten und wird vom Land und Bund mit 120 000 Euro bezuschusst.

Viele Bedenken

Eigentlich ja eine schöne Sache, den jungen Leuten sportliche Freizeitaktivitäten zu bieten. Allerdings sahen das nicht alle so. Denn etwa zehn Anwohner, die in der Nähe der künftigen Anlage leben, äußerten laut ihre Bedenken. Der Rektor der Realschule, die diese Anlage auch nutzen würde, weil hier eine Fahrrad-AG besteht, kommt gerade dazu zu sagen „Ich kann das nur positiv unterstützen.“ Dann wird Christoph Kasseckert selber auch laut, weil er permanent unterbrochen wird und sagt: „Wenn in meiner Schule die Schüler sich so verhalten würden, wie Sie uns dauernd unterbrechen, dann schmeiße ich die aus dem Zimmer.“ Tatsächlich ist es dann doch etwas ruhiger – auch wenn von einer Anwohnerin die Aussage kommt, dass man hier nicht in der Schule sei und es deswegen auch egal wäre.

Grölende junge Menschen

Die Bedenken der Anwohner: Es wird zu laut, wenn die Anlage steht. Und dass es unkontrollierte Feiern mit zerbrochenen Bierflaschen und grölenden jungen Menschen gebe. Eine Anwohnerin: „Ich habe früher deswegen zweimal die Polizei geholt.“ Stephen Schaak, Sprecher der Pegnitzer Skateboarder, versucht zu beruhigen und zu erklären: „Idioten gibt es immer wieder. Aber wir werden alles mit unseren Möglichkeiten versuchen, dass das nicht passiert. Wenn das passieren sollte, dann halte ich meinen Kopf dafür hin und Sie können mich sofort anrufen“, sagt er. Seine Telefonnummer wird dann verlangt und er verteilt sie an diesem Tag häufiger. Was die Lärmentwicklung betrifft, so erklärt er, dass die Gerätschaften aus Beton bestehen, die nicht hohl sind und so keinen Resonanzkörper haben, von dieser Seite also kein Lärm ausgeht. Man nennt das lärmarme Module. „Wir werden den Platz auch akribisch pflegen. Ich bin mir sicher, dass wenn wir uns um den kümmern, keine Befürchtungen bestehen müssen, dass es hier abends zu laut wird.“

Zerbrochene Bierflaschen

Eine Aussage, die auch Kasseckert aus eigener Erfahrung hinsichtlich des Schulgeländes, bestätigt: „Wir haben hier auf dem Schulgelände abends auch keine Feiern, keine zerbrochenen Bierflaschen.“ Und außerdem gebe es bei der Anlage keine Beleuchtung. Wenn es dunkel ist, dann ist es eben dunkel.

Vielleicht lag es an den Temperaturen, dass die Stimmung aufgeheizt war. Denn auch Schaak wird permanent unterbrochen und wirft zwischenzeitlich resigniert das Handtuch: „Eigentlich wollte ich noch mehr dazu sagen.“ Die Frage, ob es denn keine andere Lokalität für die Anlage gegeben hätte und warum man keine Ortsbegehung deshalb gemacht habe, geht dann an Raab. „Wir waren in 43 Ortschaften unterwegs und haben mit allen Bürgern, die sich dafür interessiert haben, Ortsbegehungen gemacht. Niemand kann etwas dafür, wenn Sie nicht dabei waren. Das war bekannt.“

Lärmende Schüler und Rasenmähen

Plötzlich ging es um etwas ganz anderes. Um lärmende Schüler, zu viele Busse, die im Winter ihren Motor laufen lassen, um die Geräuschentwicklung beim Rasenmähen des Sportplatzes, um Eltern die ihre Kinder abholen und alles zuparken und den Motor laufen lassen. Eben alles, was zu einer Geräuschbelästigung der Anwohner führt. Und jetzt auch noch eine Skateanlage. Angesichts der aufgeheizten Stimmung bezüglich dieses Themas ging ein anderer Punkt völlig unter. Man wollte nämlich auch über den Radweganschluss nach Hainbronn informieren. Mit einem Satz konnte das von Raab dennoch angesprochen werden: „In den vergangenen Jahren wurde ja der Fahrradweg von Hainbronn Richtung Auerbach gebaut. Ich freue mich darauf, wenn man im Tal von hier aus den Anschluss nach Hainbronn haben.“

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