Er thronte hinter seinem wuchtigen braunen Schreibtisch
Wollte man zu ihm an seinem Firmensitz in Fürth, thronte er hinter seinem wuchtigen braunen Schreibtisch, Gemälde an der Wand. Seinem rauchenden Gast stellte er immer einen Aschenbecher hin, auch wenn er selbst seit Jahren nicht mehr rauchte. Im Zimmer waren immer seine Hunde, für die er sorgte, die er auch operieren ließ. Aber dass diese Tiere in der Zeitung stehen, wollte er nicht. Er fürchtete, dass ihnen jemand etwas antun könnte.
„Großwildjagd, Geschichte eines deutschen Bankiers“, heißt das Buch des Heinz Steinhart. Über sein Bankhaus, seine Bäderwelt, seine Verhaftung und das Urteil wegen Untreue und Betrug, das er „Skandalurteil“ nannte. Es ging um 77 Millionen Euro. Veröffentlicht hat er das Buch nicht mehr. Es ist seinen Söhnen gewidmet: „Mein Sohn, hüte dich vor den anscheinend besonders ehrenwerten Leuten, sie sind oft die schlimmsten Verbrecher.“ Einer der liebsten Aussprüche von ihm.
August 2014, Erlangen, Krankenhaus. Heinz Steinhart rief fast täglich den Reporter an, er ist kaum zu verstehen. Er wolle nicht aufgeben, sagt er. Er wolle nicht sterben. Er wolle die neue Therme bauen. Ein Kämpfer, der nur schwer verlieren konnte. Den letzten Kampf aber hat er verloren.
Mehr zum Thema:
Wann baut Steinhart endlich?
Steinhart bleibt nicht mehr viel Zeit
Therme: Hinkelstein für die Gesundheit
Fichtelberg: Therme gehört Steinhart