Mindestens 15 Faschingsdamen wollen sich typisieren lassen Typisierungsaktion in Pegnitz: Bayreuther Hexen machen mit

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Pfarrfasching der Schlosskirche BayreuthMoto des Abend: Eine Nacht im Märchenschloss mit Stimmungsmacher Jörg Stütz in dem Buntgeschmückten SchlossturmsaalAuftritt der Hexen Schwarz-Weiß mit dem Thema "Auf der Alm da gibt´s ka Sünd":Fotograf Peter Kolb Foto: red

Viele wollen kommen. Aus Pegnitz, aus der Region. Weit über die lokalen Grenzen hinaus. Die Typisierungsaktion „Pegnitz & Amanda für das Leben“ (wir berichteten mehrfach) am morgigen Sonntag in der neuen Turnhalle des Gymnasiums zieht Tag für Tag größere Kreise. Das Interesse ist da, das Mitgefühl ist da. Auch die Faschingsdamen der Bayreuther Hexen sind dabei – 15 Närrinnen mindestens werden sich typisieren lassen.

 
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Nein, das hat nichts damit zu tun, dass die an Leukämie erkrankte Amanda Scholz und ihre Mutter Bianca bei der Faschingsgarde Glückauf in Pegnitz aktiv sind. Klar, man kennt sich auf närrischer Ebene. Städteübergreifend. Aber das war nicht der Auslöser für diesen kollektiven Typisierungseinsatz, sagt Anja Siecora von der Dirndltanzgruppe der Hexen.

„Wir haben das auf der Kurier-Facebook-Seite gesehen und waren uns rasch einig: Da müssen wir helfen.“ Schließlich könne jeder jederzeit in die gleiche Lage kommen – „der Ehemann, mein Kind, ich selbst“.

Das von sich wegzuschieben und zu verdrängen, wie schnell man selbst zum Betroffenen werden kann, sei einfach der falsche Weg. Und wenn man tatsächlich in die Situation komme, einem krebskranken Menschen das Leben retten zu können, stelle sich die Frage „Mache ich das oder mache ich das nicht?“ doch gar nicht.

Auch die Frauen der „Feger“, der zweiten Hexen-Tanzgruppe neben den Dirndl-Trägerinnen, werden morgen vertreten sein. „So um die 15 sind wir mindestens alles in allem“, sagt Siecora. Sehr beachtlich angesichts einer Gesamttänzerzahl um die 30. Eine der Hexen hatte in der Familie übrigens ebenfalls einen Fall von Leukämie – mit tödlichem Ausgang. Ein Grund mehr, sich ohne Wenn und Aber in den Dienst der guten Sache zu stellen.

„Für mich ist das einfach selbstverständlich“, so Anja Siecora. Für sie ist das Ganze etwas völlig Natürliches: „Man hilft, weil man helfen kann.“ Und daher ist es für sie auch nicht nachvollziehbar, wenn jemand keinen Organspendeausweis bei sich trägt: „Wenn man sich überlegt, dass man da vielleicht gleich mehreren Menschen das Leben retten kann ...“

Herumgesprochen hat sich auch, wie wichtig Geldspenden für diese Typisierungsaktion sind. Gleich mehrfach werden am Sonntag Schecks übergeben. So auch vom Rotary-Club Bayreuth, der „erst einmal“ 2000 Euro zur Verfügung stellt. Mit diesen Spenden werden jene Typisierungsfälle finanziert, bei denen der Spender die Kosten von rund 50 Euro nicht selbst tragen kann.

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