Entwicklungshelferin saß mit Mann und drei kleinen Kindern in der Unglücksmaschine Deutsche Familie stirbt bei Absturz in Mali

Von Elmar Schatz
Ein Hubschrauber überfliegt das Trümmerfeld der in Westafrika abgestürzten Maschine. Foto: afp Foto: red

Bei dem Flugzeugabsturz in Mali (Westafrika) am Donnerstag ist Entwicklungshelferin Corinna B. mit ihrem libanesischen Mann Bilal (43) und ihren drei kleinen Kindern im Alter von vier bis elf Jahren ums Leben gekommen, meldet „Bild Online“. Laut einer verlässlichen Quelle handelt es sich allerdings nicht - wie zunächst bei "Bild Online" gemeldet -  um eine Familie aus Bayreuth oder der Umgebung.

 
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Auch die Information von "Bild Online", dass sich die Familie auf dem Weg nach Bayreuth befand, war falsch. Nach einer neuen, verlässlichen Quelle, die sich an den Nordbayerischen Kurier gewandt hat, stammt die Familie nicht aus Bayreuth und auch nicht aus der Umgebung. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts bestätigte jedoch auf Nachfrage des Kuriers, dass es sich um eine deutsche Familie gehandelt hat.

Corinna B. arbeitete für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Ein Sprecher der Organisation: „Wir sind tief betroffen von diesem tragischen Verlust. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen.“

Die Passagiere wollten von Ouagadougou in Burkina Faso nach Algier fliegen. Doch 50 Minuten nach dem Start des Fluges AH5017 war in der Nacht zu Donnerstag der Funkkontakt abgerissen. Am frühen Freitagmorgen wurden unweit des malischen Ortes Gossi, etwa 50 Kilometer von der Grenze zu Burkina Faso entfernt, die Überreste der Maschine vom Typ McDonnell Douglas MD-83 gefunden und jede Hoffnung auf Überlebende zunichte gemacht.

Frankreich entsandte 120 Soldaten, die laut Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian gemeinsam mit 40 Niederländern und 40 Maliern die Unglücksstelle in der malischen Wüste absichern sollen, bevor die Ermittler eintreffen. Die Gegend bleibe „aufgrund der Nähe gewisser terroristischer Gruppen relativ unsicher“, sagte Le Drian. Der Flugdatenschreiber wurde gefunden, von dessen Analyse man sich Aufklärung über die Ursachen und Umstände des Unglücks erhofft.

Frankreichs Staatspräsident François Hollande erklärte zur möglichen Absturzursache, es gebe mehrere Vermutungen. „Aber wir schließen keine Hypothese aus“ – also auch nicht die eines terroristischen Anschlags, wohl aber den Abschuss des Flugzeugs durch eine Boden-Luft-Rakete. Die Dschihadisten in Mali verfügen Experten zufolge nicht über entsprechendes Material. Die Maschine galt laut der Fluggesellschaft bei einer Kontrolle erst in dieser Woche als „in gutem Zustand“.

Als wahrscheinlichste Ursache gilt offenbar das Wetter. Mehrere Quellen sprachen von einem Gewitter in dem Gebiet zur fraglichen Zeit. „Die Wetterbedingungen waren extrem schlecht, aber ist das der Hauptgrund? Gab es ein technisches Problem, das vielleicht noch hinzukam?“, stellte Verkehrsstaatssekretär Frédéric Cuvillier noch offene Fragen.

Update vom 26. Juli: Zunächst hatte der Kurier eine andere Informationslage. Weil sich eine neue, verlässliche Quelle beim Kurier gemeldet hat, wurde der vorliegende Artikel geändert und angepasst.

 

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