Bayreuth: Wegestreit in Wolfsbach

Von Michael Weiser
Zugegeben, das Foto ist nicht ganz aktuell. Die Diskussion über die Straße aber sehr wohl. Genau geht es um das Strässchen links von der Mitte. Foto: Türk Foto: red

Wie kann der eine wachsen, ohne dass dem anderen die Luft wegbleibt? Wie kann man dem Gewerbe Raum geben, ohne dass Wohngebiete oder die Landwirtschaft darunter leiden? Das Ringen ums Gleichgewicht beschäftigt viele Gemeinden, ein besonderes Thema aber ist es in Bayreuth für Wolfsbach.

 
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Dort, am südöstlichen Stadtrand Bayreuths, erstreckt sich jenseits von Autobahn und Bundesstraße entlang der Verkehrsadern ein Rechteck, etwas über einen Kilometer lang, mit rund 20 Hektar Platz fürs Gewerbe. Südlich davon schließt an: Wolfsbach, das Wohngebiet. Gewerbegebiet und Dorfgebiet werden wachsen und einander noch ein wenig näher kommen, getrennt durch einen Grünstreifen mit Bäumen. Als der Bauausschuss in diesem Punkt über Details beriet, verhandelte er aber auch über ein kleines Verkehrsproblem: über die schnellste, aber nicht eben unumstrittene Verbindung zwischen Gewerbe- und Dorfgebiet. Ergebnis: Die Verbindung bleibt erstmal offen.

So etwas wie das Rückrat des Gewerbegebietes ist die Gottlieb-Keim-Straße, die das Gebiet im Osten durchzieht. Wer von dort aus zum Ährenweg mit seinen Wohnhäusern und den landwirtschaftlichen Anwesen gelangen will, dem bleibt eigentlich nur der Weg über die Bundesstraße und die Schlehenbergstraße.

Eigentlich.

Denn Landwirte waren seinerzeit, als die Gottlieb-Keim-Straße angelegt wurde, den Planern entgegengekommen und hatten sich zusichern lassen, das kleine Wegstückchen zwischen Gottlieb-Keim-Straße und Ährenweg nutzen zu dürfen. Den Bauern erspart's Strecke, vielen anderen Anwohnern Lärm - andere freilich bekommen den Verkehr über die Abkürzung nur zu genau mit und registrieren, dass längst nicht nur landwirtschaftliche Gefährte die Abkürzung nutzen. Der Unmut schlägt sich in Anrufen bei der Polizei nieder. Eine Behörde hatte denn auch geraten, das Strässchen zurückzubauen und lediglich einen Rad- und Fußgängerweg offen zu lassen.

Nunmehr aber soll die Straße bis auf weiteres bleiben, wie sie ist: außen vor beim ÄBebauungsplan und damit offen.

Der Bauausschuss will der Erweiterung von Gewerbe- und Dorfgebiet keine Hindernisse in den Weg legen, aber auch das Verbindungsstück nicht schließen. Lediglich Thomas Bauske (SPD) stimmte dagegen - weil er der Lösung nicht recht traut. Eine zukünftige Lösung könnte ja so aussehen, dass nur landwirtschaftlicher Verkehr zugelassen wäre. Das aber werde schwer zu kontrollieren sein.

In Wolfsbach wird auch an neuesten Technologien geforscht. Eine Lösung für einen schon etwas angejährten Wegestreit aber muss noch gefunden werden.

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