Präsident und Kanzler stellen drei Forderungen Bayreuth: Was die Uni braucht

Von Frank Schmälzle
Die Uni Bayreuth hat am Montag ihren "Wunschzettel" vorgelegt. Foto: Harbach Foto: red

Die Universität braucht ein funktionierendes Bayreuth: Präsident Stefan Leible und Kanzler Markus Zanner richteten zum Vorlesungsstart des Wintersemesters 2014/2015 drei Forderungen an die Stadt.

 
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Kongresszentrum: „Wir sind nach wie vor der Auffassung, Bayreuth könnte ein eigenständiges Kongresszentrum gut gebrauchen“, sagt der Kanzler Markus Zanner. Wo? Da sei er „relativ leidenschaftslos“. Am besten möglichst nahe am Campus. Und mit genügend Hotelbetten. Hätte das geplante Hotel auf dem Zapf-Gelände, auf der anderen Seite der Universitätsstraße, ausreichende Übernachtungskapazitäten – es wäre nach Meinung der Hochschulleitung die allerbeste Lösung. Klar ist derzeit aber nur eines: Mit dem Umbau der Stadthalle zum Konzert-, Theater- und irgendwie auch zum Kongresszentrum, ist man an der Universität nicht besonders glücklich. Präsident Stefan Leible nennt eine solche neue Stadthalle eine „eierlegende Wollmilchsau. Mit dem Umbau ist es nicht getan.“ Die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen, geht für die Universität nicht. „Wir dürfen nicht unternehmerisch oder als Bauherr tätig werden“, sagt Zanner. Zur Erinnerung: Für Bayreuth war vor Jahren ein eigenständiges Kongresszentrum schon einmal im Gespräch. Es sollte auf einem Gelände nahe der Maisel-Brauerei entstehen. Die Universität befürwortete das Projekt damals entschieden. Doch es scheiterte.

Studentenwohnheime: Zanner ist nicht nur Kanzler der Universität, er gehört auch dem Verwaltungsrat des Studentenwerks Oberfranken an. Und bekommt damit die Wohnungsnot der Studenten hautnah mit. Er sagt: „Es gibt in Bayreuth zu wenig staatlich finanzierte Studentenwohnheime mit bezahlbaren Mieten.“ Das Studentenwerk suche derzeit nach einer passenden Immobilie oder einer funktionierenden Kooperation, um das Wohnraumproblem zumindest abzumildern. Vorstellen kann sich Zanner eine Partnerschaft mit einem privaten Investor, der ein Studentenwohnheim zunächst baut und dann über Jahre hinweg an das Studentenwerk abtritt. In Coburg hat das jüngst so funktioniert, auch weil es die Finanzierung für das Studentenwerk erleichtert. Und erneut spielt das Zapf-Gelände eine Rolle: Dort, in Sichtweite zum Campus, soll ein Wohnheim entstehen. Für das Studentenwerk wäre das ein attraktiver Standort, um zu investieren. Wenn es denn einen Partner gäbe.

Busse: Die Antwort von Stadtwerke-Chef Jürgen Bayer habe ihn „schon ziemlich irritiert“, sagt Uni-Präsident Leible. Leible hatte in einem offenen Brief mit Nachdruck eine durchgängige Buslinie vom Bahnhof zum Campus gefordert, Und Bayer hatte mindestens so nachdrücklich abgelehnt: Zu teuer für zu wenige Fahrgäste. Offenbar habe Bayer nicht verstanden, um was es geht, sagt Leible. Keine Direktlinie, die nur zwischen Bahnhof und Uni hin- und herpendelt. Sondern eine durchgängige Linie, die durchaus über den Zentralen Omnibushalt fahren könne. Bei fast 13 000 Studenten und gut 2000 Mitarbeitern soll eine solche Linie nicht genügend Potenzial haben? Für Leible ist die Haltung der Stadtwerke nicht nachvollziehbar. Zumal bei einer Befragung an der Uni 90 Prozent der Teilnehmer gesagt hatten: Sie würden bei einer besseren Anbindung auf den Bus umsteigen. Mit den Verantwortlichen des Unternehmens Mein Fernbus liefen die Gespräche konstruktiver, sagt Leible. Gerade wird geprüft, ob die Uni eine Fernbushaltestelle bekommen könne – zusätzlich zu der an der Goethestraße. „Dieses Unternehmen“, sagt Kanzler Zanner. „hat das Potenzial erkannt.“

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