Tierische Gäste
Seit zehn Jahren arbeitet Kristin Köhler als Tierpflegerin im Tierheim. Sie hat schon Einiges erlebt. 2005 stand das Tierheim kurz vor der Insolvenz. „Es war einfach kein Geld da“, sagt sie. Doch dann half die Stadt und die Menschen spendeten. 2007 konnten das Tierheim keine Tiere aufnehmen, es platzte aus allen Nähten. Momentan gibt es noch freie Plätze. „Die Zahl der freien Plätze wechselt ständig“, sagt Köhler.
Im Tierheim Bayreuth leben zur Zeit 40 Katzen, 20 Hunde und 10 Kleintiere. „Die Katzen werden meist als Fundtiere abgegeben“, sagt Köhler. Bei den Hunden gibt es verschiedene Gründe. „Die Leute sind überfordert, sie trennen sich oder ziehen um“, sagt sie. Ein Kartenquartett gibt einen Überblick über die Tiere und was sie kosten.
Hundeschicksale
„Das teuerste Tier ist immer das chronisch kranke Tier“, sagt der Vorsitzende Zahn. „Das kann der nierenkranke Hund sein, der drei Jahre im Tierheim bleibt.“ Drei Jahre sind eine lange Zeit. Den Hunden aus Plech hätte ein ähnliches Schicksal drohen können.
Sie lebten bis vergangenen Oktober noch völlig verwahrlost bei einer dreiköpfigen Familie. Weil diese vor dem Gerichtsvollzieher auf der Flucht war, ließen sie ihre Hunde zurück. Vier von fünf Hunden mussten mit der Betäubungspistole eingefangen werden. Das Fell war teilweise so stark verdreckt, dass der Betäubungspfeil abprallte.
So sahen die Hunde vor der Fellscherung aus.
Daher mussten die Hunde zuerst im Tierheim komplett geschoren werden. Zwei Hunde starben wegen ihres schlechten Ernährungszustandes und an Kreislaufversagen. Die anderen drei Hunde konnten mittlerweile vermittelt werden. „Es ist schön zu sehen, was aus den Hunden jetzt geworden ist“, sagt Zahn.
Videobearbeitung und Quartettkarten: Markus Künzel; Fotos: Tierheim Bayreuth, Martina Bay