Die Schüler, die sich für die vier Jahre in der Mittelstufe entscheiden, werden in eigenen Klassen zusammengefasst. Eisentraut sagt: „Wir haben im kommenden Schuljahr vier siebte Klassen, ich gehe davon aus, dass wir mindestens eine Klasse für die Mittelstufe Plus haben werden. Nach oben offen.“ Das Gerücht, die Zahl der Kinder, die in den Pilot-Schulen sei gedeckelt, sei „schlicht Quatsch“, sagt Eisentraut. „Wenn es 100 Prozent der Kinder machen wollen, dann sind es eben 100 Prozent.“
Der Pilotversuch ist auf zwei Jahre angelegt, es sollen nach Aussagen von Ludwig Unger, dem Sprecher des Kultusministeriums, „30 bis 40 der 340 Gymnasien in Bayern bei dem Versuch dabei sein. Wir werden aber nicht nein sagen, wenn es 42 werden“. Die Bewerbungsfrist ist am Freitag abgelaufen. Das Interesse, so schreibt es der Bayerische Philologenverband in einer Pressemitteilung, sei „wesentlich größer als die Möglichkeit zu Teilnahme“. Unger sagt dazu: „Das ist doch gut. Das belegt, dass eine rege Nachfrage da ist und das Modell ankommt.“
Die Ministerialbeauftragten (MB) sammeln laut Unger für die einzelnen Bezirke die Bewerbungen, treffen eine Auswahl und schicken ihre Empfehlung in der kommenden Woche nach München. Wichtig sei dabei, dass die Auswahl die Schullandschaft abbilde: Stadtschulen, Landschulen, kleine, große, alle unterschiedlichen Ausrichtungen von Gymnasien sollen daran beteiligt werden. Wie viele Schulen aus Oberfranken sich bis Freitag beworben haben, bleibt bis Ende der Woche ein Geheimnis. Die MB-Dienststelle in Hof sah sich trotz mehrfacher Anfrage nicht in der Lage, wenigstens die Zahl der oberfränkischen Gymnasien zur Verfügung zu stellen, die sich um den Pilotversuch beworben haben.
Bei den drei anderen staatlichen Gymnasien in Bayreuth will man abwarten, was der Modellversuch bringt. „Wir lassen das auf uns zukommen“, sagt Rolf Müller, der neue Direktor des Graf-Münster-Gymnasiums (GMG) stellvertretend für seine Kolleginnen von Richard-Wagner- und Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium.