Im Jahr 2010 habe sich für ihn das Schicksal gedreht. Die Trennung von seiner damaligen Partnerin habe ihn schwer getroffen. "Ich war allein, unglücklich. Meine Leistungsfähigkeit sank." Und die Renditen der Klinik ebenso. Sein Steuerberater riet ihm damals: Mitarbeiter entlassen oder Operationen streichen, für die er nur den ambulanten, nicht kostendeckenden Gebührensatz bekam. Er wollte weder das eine, noch das andere. Aus Verantwortungsgefühl für seine Mitarbeiter, sagt er. Und weil er als einer der Besten bei minimalinvasive gynäkoloschen Operationen galt. Als ihn die Steuerfahndung ins Visier nahm, habe er große Angst gehabt. "Ich wollte mich und die Klinik retten." Deshalb sei es richtig, wenn man ihm vorwerfe, er habe aus wirtschaftlichen Interessen Steuern hinterzogen, Abrechnungen gefälscht und Patienten betrogen. "Ich habe alles nur noch schlimmer gemacht."
Das Schlimmste: Seine Mutter ist enttäuscht von ihm
"Ich bin längst von meinem hohen Thron gestürzt", sagt der Arzt. Und: "Es war die denkbar schlechteste Alternative der damaligen Situation mit Abrechnungsbetrug zu begegnen." Er wolle nichts relativieren, nichts kleinreden. Nur erklären. "Das ist der schwärzeste Tag meines Lebens", sagt er vor Gericht.
Und dann sagt er: Bis heute sei seine Mutter von ihm schwer enttäuscht. Weil er es nicht mal zu einer Professur gebracht habe.
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