Er starb in Syrien
Mehmet C. ist in Syrien im Kampf ums Leben gekommen. Auch ihn kannte der ehemalige Imam, er vollzog dessen Trauung. C. wollte nach Ägypten, dort hatte Filali-Omari kurz zuvor gelebt. Seine Frau, die jetzt an der Universität Bayreuth promoviert, gab in Kairo Deutschunterricht. "Ich habe ihm abgeraten, die Lage war zu unsicher. Danach hat er mich nie wieder danach gefragt." Auch er ging erst in die Türkei, dann in den Krieg in Syrien. Monate später habe Mehmet C.s Vater ihn gerufen. Seine Frau, Mehmet C.s Mutter, brauche Beistand. "Erst dann habe ich die Wahrheit erfahren."
Schon einmal entschied das Gericht für den Ex-Imam
Was ihm Verfassungsschutz und Regierung von Mittelfranken zudem vorwerfen: Anas Filali-Omari soll Geld für den Dschihad gesammelt haben. Aber auch dafür gibt es nach Meinung der vierten Kammer des Verwaltungsgerichtes Bayreuth keine stichhaltigen Beweise. Daran habe sich auch im vergangenen Jahr nichts geändert. 2014 hatte das Verwaltungsgericht in einer Eilentscheidung die Abschiebung des Marokkaners, der mit einer Deutschen verheiratet ist und zwei minderjährige Kinder hat, verhindert. Damals wie heute, weil von ihm keine Gefahr ausgehe.
Das Leben danach
Filali-Omari lebt heute im Landkreis Heilbronn. Er ist nicht mehr Imam, gehört der dortigen islamischen Gemeinde eigenen Worten nach als normaler Gläubiger an. Er will Betreuungsassistent werden, einen Praktikumsplatz hat er gefunden. Das Job-Center habe ihm abgeraten, sich auf einen festen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu bewerben. Wegen des schwebenden Verfahrens. Und weil er unter diesen Umständen ohnehin so gut wie keine Chance habe. "Ich bin von den Behörden abgestempelt worden", sagt er. "Und die Al-Taqwa-Moschee gleich mit. Ich möchte rehabilitiert werden." Dass er immer noch Vorsitzender des Trägervereins der Bayreuther Moschee ist, habe einen einfachen Grund: "Keiner will diese Aufgabe übernehmen und am nächsten Tag vom Verfassungsschutz beobachtet werden."
Eine Vertreterin der Regierung von Mittelfranken, die bei der Verhandlung anwesend ist, reagiert genervt auf die Kurier-Frage, ob sie die jetzige Entscheidung des Verwaltungsgerichtes im Hauptsacheverfahren akzeptieren werde. "Wenn das Gericht das Urteil allen Parteien zur Verfügung gestellt hat, werden wir weitere Rechtsmittel prüfen."