Ferienausschuss beschließt Lift für Schulhaus Bayreuth: BOS soll teilweise barrierefrei werden

Von Tobias Köpplinger
Die Berufliche Oberschule Bayreuth soll teilweise barrierefrei werden. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Die Berufliche Oberschule bekommt einen Treppenlift. Den will die Stadt nachrüsten, um zumindest den Altbau der Schule barrierefrei zu gestalten. Gehbehinderte Schüler sollen so die Fachräume im Obergeschoss erreichen können. Vor über einem Jahr wurde der Antrag gestellt, am Mittwoch schimpften die Stadträte: das dauert alles zu lange.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Ulrich Meyer zu Helligen hatte Pläne mitgebracht. Der Leiter des Stadtplanungsamts vertrat den Baudirektor im Ferienausschuss. Meyer zu Helligen warf den Grundriss der Beruflichen Oberschule (BOS) Bayreuth an die Wand. Drei Rechtecke, gebaut 1974, 1984 und 2009. „Altbau, Erweiterungsbau und Neubau“, sagte der Planer. „Wir haben geprüft inwieweit die Barrierefreiheit möglich ist.“ Anlass sei der Fall eines gehbehinderten Mädchens gewesen, das an die Schule wollte. „Aber wir haben das natürlich grundsätzlich geprüft“, sagte er.

Der Eingang in die Schule ist bereits rollstuhlgerecht. Das Problem: das erste Obergeschoss. Dort, im Altbau, liegen die Chemie-Fachräume, die Computerräume und das Sekretariat. Die Planungen sehen einen Aufzug im Altbau vor. „Der wäre dann barrierefrei.“ Vom Altbau in den Erweiterungsbau führen weiter Treppen. „Höhensprünge“, heißen die in der Sprache der Planer. „Aber das wird nicht als kritisch erachtet, dort liegen normale Schulräume, das lässt sich organisatorisch lösen“, sagte Meyer zu Helligen. Zum Treppenlift, ein ähnliches Modell wie es ihn bereits im WWG gibt, sollen dann noch elektronische Türöffner am Haupteingang, der bereits über eine Rampe erreichbar ist. Geschätzte Kosten: zwischen 56000 und 64000 Euro. Und diese Mittel seien bereits vorhanden. Im Konto Erhaltungsaufwand der BOS stehen 52.000 Euro. Außerdem liege der Fördersatz bei 40 Prozent.

Christa Müller-Feuerstein (SPD) hatte sich den Vortrag des Planers ruhig angehört. Jetzt meldete sie sich. „Der Antrag ist über ein Jahr alt“, sagt sie. Tatsächlich hatte die BOS bereits am 26. Juli 2013 die Stadt angeschrieben und den barrierefreien Zugang zum ersten Stock gefordert. Der Wunsch damals: alles sollte fertig sein, bevor das Schuljahr im Herbst 2014 beginnt. „Können Sie mir erklären, warum das ganze so lange gedauert hat“, wollte Müller-Feuerstein von Ulrich Meyer zu Helligen wissen. Und: „Wenn es ein Versäumnis des Rathauses ist, hätte ich gerne eine Erklärung.“

Der Planer erklärte, die Stadt musste den pädagogischen Dienst einschalten, die Planungen laufen seit Februar 2014. Zu den Haushaltsberatungen seien die Kosten noch nicht absehbar gewesen. Das genügte Christa Müller-Feuerstein nicht. „Wann wollen sie anfangen und wann soll das fertig sein“, wollte sie wissen. Müller zu Helligen sagte, die Verwaltung brauche jetzt den Beschluss, dann könne der Förderantrag gestellt werden. „Die Maßnahme wird dieses Jahr noch umgesetzt.“ Der Ferienausschuss stimmte zu.

Bilder