Stadt investiert rund 170.000 Euro in neue Strecke nach St. Johannis Bayreuth: Auf neuem Radweg in die Eremitage

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Durch das Landschaftsschutzgebiet zwischen Eremitage- und Steinachstraße führt der neue Radweg, der derzeit noch eine Brücke erhält.⋌Foto: Andreas Harbach Foto: red

Radfahrer dürfen sich freuen: Mit gleich zwei Maßnahmen erleichtert die Stadt Bayreuth Radlern die Fahrt ins nordöstliche Stadtgebiet nach Laineck und St. Johannis. Dabei handelt es sich um eine Querungshilfe bei der Hölzleinsmühle und einen neuen Radweg, der am Nordeingang der Landesgartenschau an der Eremitagestraße beginnt. Rund 170 000 Euro investiert die Stadt in die beiden Baumaßnahmen, sagt Norbert Hübner, Leiter des städtischen Tiefbauamtes.

 
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Auf Höhe der Hölzleinsmühle sind seit Anfang der Woche die Arbeiten für die Installation einer Querungsinsel auf der Eremitagestraße im Gange. Um ausreichend Platz für die rund 2,5 Meter breite Insel zu schaffen, wird die Eremitagestraße auf Seiten der Hölzleinsmühle derart verbreitert, dass zukünftig zwischen den Straßenrändern und der Insel ein Abstand von jeweils 3,25 Meter erreicht wird. Ausreichend Platz für den motorisierten Verkehr, sagt Hübner und deutlich mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer, die auf dem Max-Rieß-Weg, dem Radweg zwischen Hölzleinsmühle und Steinachstraße in der Lainecker Siedlung, in Richtung Innenstadt unterwegs sind. Weil nur ein Gehweg an der Eremitagestraße entlang führt, der sich gegenüber der Einmündung an der Hölzleinsmühle befindet, müssen Fußgänger bisher die Straße überqueren. Für ihre Sicherheit soll ein Blinklicht sorgen, das den motorisierten Verkehr vor den querenden Fußgängern warnt. In Zukunft wird die Querung der Eremitagestraße sicherer. Dann werden Fußgänger und Radfahrer aus Richtung Laineck auf einem neu angelegten, rund drei Meter breiten Weg geleitet, der rund 25 Meter entgegen der Fahrtrichtung in Richtung St. Johannis führt. Am Ende kann dann die Eremitagestraße mittels der Querungsinsel passiert werden. "Der Ausbau der Eremitagestraße und der Bau der Querungsinsel wird die Verkehrssicherheit deutlich verbessern", ist Hübner überzeugt.

Schutzstreifen auf der Fahrbahn

Und noch eine zweite Verbesserung wird es auf der Eremitagestraße geben.  Radfahrer aus Richtung Mausloch/Laineck, die an der Einmündung bergauf in Richtung Bernecker Straße fahren wollen, müssen bisher entweder am Straßenrand entlangfahren oder die Eremitagestraße überqueren und ihr Rad auf dem Fußweg hinaufschieben bis zur Einmündung des Riedelsberger Weges. Nach dem Einbau der Querungshilfe erhält die Eremitagestraße noch einen aufgezeichneten, 1,5 Meter breiten Schutzstreifen, auf dem Radler zukünftig sicher hinauf zur Bernecker Straße fahren können. Bergab in Richtung St. Johannis müssen Radler hingegen weiterhin die Straße mit den Autos teilen.

Steiler Berg

Die Querungshilfe ist Bestandteil des Radverkehrskonzeptes der Stadt Bayreuth und sollte erst 2017 realisiert werden. Als "flankierende Maßnahme" der Landesgartenschau wurde das Projekt jetzt früher realisiert. Zweiter Grund dürfte auch sein, dass die beauftragte Baufirma noch einen zweiten Auftrag erledigt, der ebenfalls mit der Landesgartenschau zusammenhängt: Dem Bau eines neuen Radweges, der an der Eremitagestraße kurz vor der Autobahnbrücke beginnt und am Roten Main entlang führt, bis er auf die Steinachstraße stößt. Der bereits teilweise asphaltierte, 2,5 Meter breite Radweg soll es jenen Besuchern der Landesgartenschau, die zu Fuß oder mit dem Rad zum Nordeingang kommen, erlauben, zur Eremitage zu gelangen, ohne den steilen Berg nach St- Johannis erklimmen zu müssen. Beim Nordeingang handle es sich um einen "reinen Eingang" für die Bewohner der angrenzenden Stadtgebiete, sagt Pressesprecher Mirko Streich, und für Besucher, die zu Fuß oder mit dem Rad kommen. Parkplätze für Autos wird es hier nicht geben, betont er, aber Abstellmöglichkeiten für Räder. Sowie eine städtische Bushaltestelle. Für diese unmotorisierten Besucher biete der neue Radweg die Möglichkeit, ohne große Antrengung weiter zur Eremitage zu gelangen.

Bügel und Schließfächer

Dort bereitet man sich bereits auf den Andrang der Radfahrer vor. Wie die Leiterin der Schloss- und Gartenverwaltung Eremitage, Christine Maget, sagt, wolle man bis zur Eröffnung der Landesgartenschau auf Höhe der Gärtnerei Bügel zum Anschließen von Rädern und Schließfächer für mitgeführtes Gepäck aufstellen. "Im Moment planen wir mit maximal 40 Bügeln und Schließfächer", sagt Maget, die die Kosten auf rund 25000 Euro schätzt.

Wichtige Funktion

Rolf Wahner, Verkehrsexperte des Kreisverbandes des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), begrüßt den Bau des neuen Radwegs zwischen Landesgartenschau und Steinachstraße. "Der Weg hat eine wichtige Freizeitfunktion, erlaubt er doch, von Seulbitz und St. Johannis relativ eben in die Stadt zu kommen, weil er nach Schließung der Landesgartenschau direkt an den Radweg durch die Mainauen in die Innenstadt führt", sagt Wahner. Bedauerlich sei jedoch, dass der  Weg nicht über die Steinachstraße hinweg am Roten Main entlang bis zum unteren Ringweg der Eremitage geführt werden könne, weil sich Grundstücksbesitzer stur stellen. Gerade für Radfahrer aus Seulbitz wäre ein durchgehender Radweg ein tolles Angebot. Er wolle aber die Hoffnung nicht aufgeben, dass auch dieses letzte Teilstück noch verwirklicht werden könne.

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