Weidenberg bildete die Kulisse Bayerischer Filmpreis für Elser-Film

Von Elmar Schatz
Dreharbeiten für den Film "Elser" in Weidenberg Anfang September 2014. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Der Film „Elser" - Dreharbeiten fanden in Weidenberg statt -  über den Hitler-Attentäter Georg Elser ist am Freitagabend im Münchner Prinzregententheater mit dem mit 200 000 Euro dotierten Hauptpreis des Bayerischen Filmpreises ausgezeichnet worden. Kinostart ist am 2. April. Elser - wer war dieser Mann?

 
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Es waren 13 Minuten - und Georg Elser hätte die Weltgeschichte verändern können. 13 Minuten, die gefehlt haben, dass eine von ihm gebaute Bombe Hitler getötet hätte. Doch es kam anders an diesem 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller: Denn Hitler verlässt den Ort des Attentats zu früh – und Elser scheitert.

Der Bayerische Filmpreis wurde von Elsers Neffen Franz Hirth überreicht, der von seinen Erinnerungen an die Zeit berichtete, als sein Onkel versuchte, Hitler zu töten.

Die Produzenten Oliver Schündler und Boris Ausserer erhielten die mit 200 000 Euro am höchsten dotierte Auszeichnung des Abends.

„Ein sorgfältig recherchiertes und brillant geschriebenes Drehbuch von Fred und Léonie-Claire Breinersdorfer, ein in jeder Nuance überzeugender Hauptdarsteller Christian Friedel und eine meisterhafte Regie von Oliver Hirschbiegel machen „Elser“ zu einem herausragenden Kinoereignis“, so die Jury.

Vor dem Hintergrund historischer Begebenheiten erzählt Regisseur Oliver Hirschbiegel mit Elser die packende Geschichte von Georg Elser. Er schildert dabei nicht nur die Hintergründe seines fehlgeschlagenen Anschlags, sondern begleitet ihn von seinen frühen Jahren auf der schwäbischen Alb bis hin zu seinen letzten Tagen im KZ Dachau, wo er kurz vor Kriegsende auf Befehl desjenigen ermordet wird, den er selbst zur Strecke bringen wollte.

So wird "Elser" zum faszinierenden Portrait eines weitestgehend unbekannten Mannes, der nur wenige Minuten davon entfernt war, Weltgeschichte zu schreiben. Und der trotz schwerster innerer Konflikte in Kauf nahm, durch seine Tat auch andere Menschen zu töten - als denjenigen, dem sie eigentlich galt. Dabei zeichnet der Film gleichzeitig das Bild eines Volkes, dessen zunehmende Begeisterung für den Nationalsozialismus einen düsteren Wandel heraufbeschwor, der – wie in Elsers Heimatdorf – auch das Zusammenleben der Menschen nicht unberührt ließ.

Realisiert hat Oliver Hirschbiegel "Elser" – seine erste deutsche Produktion seit 2005 – mit einem hochkarätigen Darstellerensemble: So begeistert in der Titelrolle des Georg Elser Christian Friedel. Elsers Lebensgefährtin Elsa wird von Katharina Schüttler gespielt, Arthur Nebe von Burghart Klaußner und Gestapochef Heinrich Müller von Johann von Bülow.  

Die Geschichte: Während der Rede Hitlers am 8. November 1939 wird ein Mann an der Grenze zur Schweiz wegen des Besitzes verdächtiger Gegenstände festgenommen. Nur Minuten später explodiert im Münchner Bürgerbräukeller unmittelbar hinter dem Rednerpult des „Führers“ eine Bombe und reißt acht Menschen in den Tod. Der Mann ist Georg Elser, ein Schreiner aus dem schwäbischen Königsbronn. Als man bei ihm eine Karte des Anschlagsortes und Sprengzünder findet, wird er dem Chef der Kripo im Reichssicherheits-hauptamt Arthur Nebe  und dem Gestapochef Heinrich Müller zum Verhör überstellt.

Von ihnen erfährt Elser, dass sein Vorhaben gescheitert ist – dass der Mann, den er töten wollte, um das Blutvergießen des gerade begonnenen Weltkriegs zu verhindern, den Bürgerbräukeller 13 Minuten vor der Explosion verlassen hat. Tagelang wird Elser von Nebe und Müller verhört, tagelang hält er ihren Fragen stand. Bis er schließlich gesteht.

Mit Material von dpa

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