Hammerstatt: Barrierefreie Wohnungen

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15 barrierefreie Wohnungen errichtet der Bauverein  auf einem Grundstück an der Max-Reger-Straße. Auftakt der Bauarbeiten ist am heutigen Mittwoch, wenn Geschäftsführerin Julia Fick und Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe um 11 Uhr zu den Spaten greifen.

 
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Die Bagger stehen bereit, die Baustelle ist eingerichtet: Am heutigen Mittwoch beginnen mit dem obligatorischen Spatenstich die Bauarbeiten für eine neue Wohnanlage an der Max-Reger-Straße im Stadtteil Hammerstatt. Der Bauherr, der Bauverein, investiert rund 3,4 Millionen Euro in den Bau des Mehrfamilienhauses. Geschaffen werden 15 neue Wohnungen - von der Zwei- bis zur Vierzimmerwohnung. Damit übersteigt die Wohnungszahl des Bauvereins wieder die magische Grenze von 2000.

Abriss wurde bezuschusst

Der 1903 gegründete Bauverein, die älteste Baugenossenschaft in Bayreuth, hat ein großes Problem: Viele seiner in den Zwanziger- und Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts errichteten Häuser sind sanierungsbedürftig, teilweise auch abrissreif. Dazu gehörten auch die Häuser in der Max-Reger-Straße mit den Hausnummern sechs bis zwölf. Einfach abreißen geht aber nicht, solange die Häuser bewohnt sind. "Wir entwohnen unsere Häuser sozialverträglich", sagt Geschäftsführerin Julia Fick. Mit der Folge, dass oft Jahre vergehen, bis sich  Sanierungs- oder Neubaupläne verwirklichen lassen. Auch die Häuser in der Max-Reger-Straße wurden über mehrere Jahre hin entwohnt, bis der Abriss im Februar dieses Jahres endlich starten konnte. "Die Häuser und Wohnungen entsprachen einfach nicht mehr dem zeitgemäßen Standard", sagt Julia Fick. Daran hätte auch eine Sanierung kaum etwas ändern können. Am Abriss führte kein Weg vorbei. Außerdem wurde die Entscheidung, die Häuser durch einen Neubau zu ersetzen, dem Bauverein dadurch erleichtert, dass er aus Mitteln der Städtebauförderung einen Abbruchzuschuss erhielt.

Modern und großzügig

Wo zurvor 16 Wohnungen untergebracht waren, sind es zukünftig 15. "Aber deutlich großzügiger, moderner und vor allem barrierefrei", sagt die Geschäftsführerin.  Außerdem sind alle Wohnungen in den oberen Stockwerke durch einen Fahrstuhl erreichbar, die Duschen werden ebenerdig eingebaut. "Die Breite der Türen und die Größe der Räume sind so konzipiert, dass sich Rollstuhlfahrer problemlos bewegen können", so Julia Fick. Alle Wohnungen verfügen über Veranda oder Balkone.  Bei einer Durchschnittsmiete von 4,20 Euro düften die Wohnungen, die im April 2017 bezugsfertig sein sollen, schnell vergeben seien. "Wir haben eine relativ große Nachfrage, was wohl auf unsere günstigen Mieten zurückzuführen ist", ist Julia Fick überzeugt. Aber auch die Größe der Wohnungen dürfte Interessen wecken. Neben sechs Zwei- und sechs Dreizimmerwohnungen entstehen auch drei Vierzimmerwohnungen, die auf dem Mietmarkt relativ selten geworden sind.

Fünf Millionen Euro investiert

Noch mehr Geld hat der Bauverein in den vergangenen Jahren in die Sanierung vieler seiner Häuser investiert. Besonders in der Hammerstatt, nahe dem Landesgartenschaugelände, wurden zahlreiche Mehrfamilienhäuser energetisch saniert und mit Balkonen ausgestattet. "Seit 2010 haben wir rund fünf Millionen Euro ausgegeben", sagt Julia Fick. Ein Ende der Sanierungsmaßnahmen ist allerdings noch lange nicht abzusehen. In der Altstadt, in den Birken, an der Bismarckstraße - der Sanierungsbedarf vieler seiner Häuser werde den Bauverein auch in Zukunft noch viel Geld kosten. Notwendige Investitionen, die, betont Julia Fick, unter wirtschaftlichen, aber auch sozialen Aspekten getätigt werden müssen. Denn: "Wohnen muss auch in Zukunft noch bezahlbar bleiben", so die Geschäftsführerin.

Stadtteil wird aufgewertet

Neben den wirtschaftlichen Aspekten gibt es aber noch einen zweiten, wichtigen: Die Tradition. Viele  der Häuser besonders in der Hammerstatt sind historische bauliche Belege einer einst starken Arbeitnehmernehmerbewegung,  aus der auch der Impuls für die Gründung der Wohnungsbaugenossenschaft Bauverein kam. "Zum Beispiel die Kettenhäuser entlang der Grünewaldstraße haben eine einzigartige Atmosphäre", sagt Ulrike Färber vom Münchner Ingenieurbüro  Architektengesellschaft für die Stadt (AGS), das federführend das Quartiersmanagement für das Sanierungsgebiet  Hammerstatt leitet. Natürlich müsse der Bauverein wirtschaftlich handeln, weiß Urike Färber, dürfe aber dabei nicht den Blick für die alte Baukultur verlieren. Hier gelte es, auch durch viel Überzeugungsarbeit, die Verantwortlichen zu sensibilisieren. Schließlich erhalte die Hammerstatt durch den zukünftigen "Volkspark", die Wilhelminenaue, zusätzlich ein ganz neue Aufwertung.

Info: Der Spatenstich auf dem Platz an der Max-Reger-Straße erfolgt am heutigen Mittwoch um 11 Uhr.

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