Angelika Seyferth aus Gollenbach ist neue Kreisbäuerin Bauernverband: Landfrauen mit neuer Spitze

Von Stephan Herbert Fuchs
 Foto: red

Mit Angelika Seyferth aus Gollenbach löst die bisherige Stellvertreterin die Kreisbäuerin Katrin Lang im Amt ab. Bei der Kreisversammlung der Bayreuther Landfrauen am Freitag wurde Angelika Seyferth mit 60 von 64 möglichen Stimmen zur Nachfolgerin von Katrin Lang gewählt, die nach zwei Amtsperioden aus privaten Gründen nicht mehr zur Wahl angetreten war. Der Abschied fiel ihr nicht leicht.

 
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Angelika Seyferth ist seit 20 Jahren als Ortsbäuerin von Plösen-Gollenbach tätig, zehn Jahre gehörte sie der Kreisvorstandschaft an. Daneben ist die 59-Jährige aktiv im Kirchenvorstand und im Gemeinderat von Mistelgau. Zusammen mit ihrem Mann betreibt sie einen Milchviehbetrieb, sie hat drei Kinder und drei Enkel.

Zur neuen Stellvertreterin von Angelika Seyferth wurde Doris Schmidt aus Plech-Ottenhof gewählt. Die 49-Jährige bewirtschaftet keinen eigenen Betrieb mehr, sie ist allerdings eng mit der Landwirtschaft verbunden. Ihr Ehemann ist als Aushilfe auf einem großen Betrieb in Mittelfranken tätig, der Sohn ist Landwirt und der Schwiegervater war viele Jahre lang Kreisobmann im Nürnberger Raum. Doris Schmidt gehörte schon bisher der Kreisvorstandschaft an. Sie erhielt ebenfalls 60 von 64 möglichen Stimmen.

Abschied aus privaten Gründen

Leicht war der bisherigen Kreisbäuerin Katrin Lang der Abschied nicht gefallen. „Ich gebe aus privaten Gründen ab, nicht weil ich amtsmüde bin“, sagte sie. Sie sei sehr gerne Kreisbäuerin gewesen, habe viel erlebt, ein dickes Fell bekommen, aber auch einige Lachfalten. Ihr Amt habe sie vor zehn Jahren mit großem Respekt angenommen und dabei auch ein gut bestelltes Feld übernommen. Ihr Ziel sei es stets gewesen, Kreisbäuerin zum Anfassen zu sein, das Amt habe sie sehr gerne ausgefüllt.

Landfrauen können viel bewegen

„Miteinander für sie und ihren Erfolg, gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft“, das ist der Slogan der Landfrauen. Für die oberfränkische Bezirks- und bayerische Landesbäuerin Anneliese Göller aus Frensdorf bedeutet das: „Landfrauen sind ein starkes Team, die vor Ort viel bewegen können“. Es sei wichtig, dem Verbraucher immer wieder zu zeigen, wo die Lebensmittel herkommen, sagte sie. Dazu gehöre es aber auch, bei den Discountern gegen Dumpingpreise zu demonstrieren.

Leitbild Familienbetrieb

Nach den Worten von BBV-Direktor Wilhelm Böhmer sei es in ganz Oberfranken in den allermeisten Fällen wieder gelungen, funktionierende Ortsvorstandschaften zu wählen. Dies sei längst nicht mehr selbstverständlich, denn allgemein werde es immer schwieriger, Menschen zu finden, die sich vorne hinstellen und Verantwortung übernehmen. Ob Gesangverein, Feuerwehr oder Jagdvorstände, es werde immer schwieriger engagierte Persönlichkeiten zu gewinnen. Böhmer appellierter innerhalb des Verbandes an die Solidarität. Nicht konventionell oder ökologisch, groß oder klein, Haupt- oder Nebenerwerb sollten im Vordergrund stehen, sondern das Leitbild des bäuerlichen Familienbetriebes.

Als einzige der fünf bisherigen Beisitzerinnen gehört Hedwig Loos aus Kornbach dem neuen Vorstand wieder an. Neu gewählt wurden: Petra Lodes aus Leups, Elfriede Adelhardt aus Hohenmirsberg, Gerlinde Ströbel aus Troschenreuth und Martina Heintke aus Lessau.

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