"Ein gutes Gefühl"
Im Grunde ein famoses Prinzip eines Stoffkreislaufs. „Ja, es ist schon ein gutes Gefühl, Energie für mein Dorf zu produzieren“, sagt Bernd Ruckdeschel Aber im Moment mache es keinen Spaß, Landwirt zu sein, bedauert er, „ständig wird man in den Medien angegriffen“. Auch würden Verordnungen und Bürokratie zunehmen. Dabei müsse er als Landwirt oft zwanzig Jahre vorausplanen. „Dabei gibt mir keiner eine Garantie, dass meine Investitionen von heute in zwanzig Jahren noch gefragt sind.“
Kritik am Maisanbau
Zur Zeit ist der Maisanbau im Kreuzfeuer der Kritik. „Dabei ist der Anteil an Mais in Biogasanlagen in den Landkreisen Hof und Bayreuth auf nicht mehr als 20 Prozent beschränkt,“ sagt Ruckdeschel. Bei aller Kritik, dürfe man die Vorteile des Mais’ nicht vergessen. Die Kulturpflanze kann das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) effektiver als andere in pflanzliche Biomasse umwandeln, und braucht dabei so wenig Wasser wie kaum eine andere Pflanze. Und das komme den inzwischen – durch die Klimaveränderung verursachten – langen Dürreperioden während der Vegetation sehr zugute.
Biobatterie auf dem Hof
Von offizieller Seit heißt es, Biogasanlagen seien die ideale Ergänzung in der Nutzung von nicht-fossilen Energiequellen, in Verbindung mit Photovoltaik und Windkraft. Dem stimmt Bernd Ruckdeschel zu. Denn wenn der Wind mal nicht weht, oder die Sonne mal nicht scheint, dann hat die Stunde der Biogasanlage geschlagen. Biogas kann so lange gespeichert werden, bis es gebraucht wird. Zudem steht auf seinem Hof das in Silos gelagerte Pflanzenmaterial für den Einsatz in der Biogasanlage wie eine große „Biobatterie“ zur Verfügung. „Ein typischer Haushalt in Wundenbach braucht zwischen 25.000 und 28.000 Kilowatt Energie im Jahr, sagt der Jungbauer. Die Biogasanlage der Familie Ruckdeschel hat eine Leistung von 350 kW. „Wird es kälter und mehr geheizt, dann schalte ich einfach die Trocknung meiner Hackschnitzelanlage aus – und es ist gut.“