Bau des Radweges verzögert sich

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Die Stadt Waischenfeld denkt über einen Fahrradweg zwischen Waischenfeld und Doos nach. Bei der Abzweigung nach Eichenbirkig soll er auf die Bundesstraße stoßen. Foto: Ralf Münch Foto: red

Im Herbst hätte der Bau des Radweges von Waischenfeld nach Doos beginnen sollen. Doch das war wohl nichts. Noch nicht einmal alle Genehmigungen liegen vor. Was Waischenfelds Bürgermeister Edmund Pirkelmann nur bedingt überrascht.

 
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„Da doktern sie doch schon seit Jahren dran rum, wir kennen das doch“, sagt er.  Er glaubt nicht mehr an einen Startschuss vor dem Frühjahr. Oder anders: „Wenn die so weitermachen, dauert das noch zwei Jahre.“ Wobei das Staatliche Bauamt in Bayreuth als Träger der Maßnahme dem Landratsamt den schwarzen Peter zuschiebt.

Ein Thema seit drei Jahren

Vor gut drei Jahren gab es die ersten Gespräche zu diesem Thema, dann die erste Bürgerversammlung. Was gut anging, zog sich dann zäh in die Länge. Wie so oft bei derartigen Projekten spielten die Grundstücksverhandlungen eine wesentliche Rolle (wir berichteten). Das Staatliche Bauamt führte die Gespräche, kam aber nur langsam voran. Weil viele Eigentümer nicht so ohne weiteres mitzogen.

Stadt kaum eingebunden

Die Stadt Waischenfeld bot ihre Unterstützung an, wurde aber laut Pirkelmann nicht so zu Rate gezogen, wie es wünschenswert gewesen wäre. Was Pirkelmann schon vor Monaten im Kurier-Gespräch kritisierte. Inzwischen sind die Verhandlungen abgeschlossen, sagt Kurt Schnabel, Leiter des Bauamts.

Entscheidende Voraussetzung

Und fügt hinzu: „Dieses Einvernehmen ist die Voraussetzung für die Beantragung des erforderlichen wasserrechtlichen Plangenehmigungsverfahrens bei der Wasserrechtsbehörde am Landratsamt Bayreuth.“ Dieses Verfahren ist nötig für die Baugenehmigung mit Blick auf jene Radwegabschnitte, die in die Ufer der Wiesent eingreifen – also für die Bereiche, in denen eine neue Steilböschung entsteht oder das Ufer verändert wird.

Wohin mit dem Hochwasser?

Und, so Schnabel, auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Grundstücke ist ein „hydraulischer Retensionsraumausgleich“ festzulegen. Was in der Praxis heißt: Für jene Flächen, die durch den Bau des Radweges kein Hochwasser mehr abfangen können, müssen an anderer Stelle Ausgleichsflächen geschaffen werden - „durch Abgrabungen“.

Erst muss die Genehmigung her

Zudem prüfe das Landratsamt „den gesamten Komplex der naturschutzfachlichen Begleitplanungen in diesem Verfahren“. Der Antrag auf die wasserrechtliche Genehmigung des Plans wurde im September bei der Behörde eingereicht, sagt Schnabel. Das Radwegprojekt soll dann ausgeschrieben werden, sobald eine Genehmigung erteilt ist.

"Wenn wir so handeln würden..."

Für Bürgermeister Pirkelmann ist das ein nicht nachvollziehbares Vorgehen. Das Warten auf das Finale der Grundstücksverhandlungen war aus seiner Sicht überflüssig: „Dass es da irgendwann zu einem Abschluss kommt, war doch klar, da hätte man ohne weiteres parallel die Träger öffentlicher Belange einschalten können“. Also auch das Landratsamt. So könne man ein solches Bauvorhaben nicht anpacken, „wenn wir bei unseren kommunalen Vorhaben so vorgehen würden, hätten wir so manches nicht abgeschlossen, was schon lange fertig ist“.

Pirkelmann fehlt der Glaube

So recht daran glauben will Pirkelmann nicht, dass nun im ersten Halbjahr 2017 wirklich der Startschuss fällt für die Errichtung des so lange ersehnten neuen Radwegs. Hätte man die Stadt von Anfang an eingeschaltet und mehr auf sie gehört, wäre das Ganze sicher schon am Lauf, ist der Bürgermeister überzeugt. „Umso ungehaltener sind wir natürlich, dass der Startschuss immer noch nicht erfolgt ist.“

Das sagt das Landratsamt

Nach Auskunft des Landratsamtes ging der Antrag zur wasserrechtlichen Genehmigung erst im Oktober ein. Das Staatliche Bauamt sei gebeten worden, den Antrag "noch nachzubessern". Sei dies erfolgt, stehen einer zügigen Bearbeitung nichts mehr im Wege.

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