Vielleicht brachte die Begrüßung des ehemaligen Deutschlandchefs Ad Schenk durch Ex-Betriebsratschef Egon Maisel die Stimmung am besten auf den Punkt: „Wir hatten damals gute Zeiten, aber die sind leider vorbei.“
BAT in Bayreuth
1957: Die British American Tobacco nimmt im neuen Werk in Bayreuth den Betrieb auf. Mit 233 Mitarbeitern beginnt die Produktion.
1987: Erstmals wird in Bayreuth gezittert: Schließung oder Erweiterung? Der Konzern entscheidet sich für die Modernisierung, dafür schließt ein Jahr später ein Werk in Schleswig-Holstein.
1996: Das Bayreuther Werk bekommt ein neues Technologie- und Entwicklungszentrum, in das die Bereiche Forschung, Entwicklung und Qualität einziehen.
1999: Nach der Übernahme der Produktion aus dem geschlossenen Werk Berlin-Spandau feiert das erweiterte Werk Eröffnung. Jetzt arbeiten gut 1000 Menschen bei BAT in Bayreuth.
2006: Wieder droht die Schließung, wieder entscheidet sich der Konzern für den Standort Bayreuth. Dafür wird ein niederländisches Werk geschlossen.
2011: Ein Rekordjahr. In Bayreuth produziert die BAT 53,1 Milliarden Zigaretten. Das Werk ist der größte Standort des Unternehmens weltweit.
2012: Baubeginn für die neue Produktionsstätte, die 46 Millionen Euro kostet. Dort wird Rohtabak mit Kohlendioxid gefroren und schockgetrocknet.
2014: Die BAT kündigt einen Stellenabbau an. Bis Mitte 2016 sollen 80 von 1400 Stellen im Werk wegfallen.
2016: Der Schock. Mitte Juli erfahren die BAT-Mitarbeiter, dass die Produktion von Zigaretten sowie sogenannter Halbfertigwaren bis Ende 2017 beziehungsweise Mitte 2018 komplett wegfällt. 950 Mitarbeiter sollen ihren Job verlieren, gut 370 bleiben dürfen. In den folgenden Wochen handeln Gewerkschaft und Betriebsrat mit dem Konzern einen Sozialplan aus, unterstützt werden sie von massiven Aktionen der Mitarbeiter. Am Ende zeigen sich die Arbeitnehmervertreter mit dem erreichten Paket aus Vorruhestandsregelungen, Abfindungen und Transfergesellschaft zufrieden.