BAT als "Top Arbeitgeber" ausgezeichnet

Von Susanne Will
Dunkle Wolken über BAT. Foto: Peter Gisder Foto: red

Am Donnerstag um 13 Uhr erfahren die BAT-Mitarbeiter, ob ihre Jobs noch sicher sind. Während die Mitarbeiter bangen, dass ihre Arbeitsplätze nach Osteuropa verlegt werden, lohnt sich ein Blick auf die Homepage der BAT. Denn dort freut sich die BAT darüber, dass sie wiederholt den "Top Arbeitgeber Award" geholt hat; sie gilt als einer der attraktivesten Arbeitgeber Deutschlands.

 
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"Zum 11. Mal in Folge wurde British American Tobacco Germany als Top Arbeitgeber Deutschland im bundesweiten Vergleich von 170 Unternehmen ausgezeichnet", heißt es da. Seit 2006 habe BAT jedes Jahr den Top Arbeitgeber Award geholt. Und 2016 erreichte die BAT eine Platzierung unter den besten zehn Unternehmen in ganz Deutschland.

Engagement in Bayreuth "voller Erfolg"

Für die Betroffenen muss sich auch ein weiterer Text auf der Homepage wie blanker Hohn lesen: "Unser Engagement in Bayreuth ist ein voller Erfolg", heißt es da. Und weiter: "Seit seiner Gründung 1957 ist unser Bayreuther Werk kontinuierlich gewachsen und präsentiert sich heute stolz als weltweit größtes Werk der British American Tobacco Gruppe. Für diese Bilanz spenden wir Applaus: Allen 1400 Mitarbeitenden aus 30 Nationen, die mit ihrer Motivation und ihrem Einsatz diesen Erfolg ermöglicht haben. Aber auch allen Einwohnerinnen und Einwohnern der Region und ihren öffentlichen Institutionen, mit denen die Zusammenarbeit so eng wie angenehm ist. Wir sind stolz, ein Teil der fränkischen Familie zu sein."

Stillschweigen vereinbart

Dienstagnacht tagten Aufsichtsräte, Geschäftsleitung und Betriebsräte in Frankfurt. Über das Ergebnis wurde Stillschweigen vereinbart. Es sieht allerdings nicht so aus, als würden am Donnerstag um 13 Uhr den Mitarbeitern gute Nachrichten überbracht werden. Laut Informationen des Bayerischen Rundfunks hat Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer Bayreuth, mit der Stadt Bayreuth, den oberfränkischen Wirtschaftskammern und der Universität Bayreuth ein Konzept erstellt. Das Konzept soll sich an junge Unternehmensgründer richten. Das Konzept soll der Staatsregierung vorgestellt werden, um die "Zukunftsfähigkeit und Wirtschaftskraft Bayreuths zu sichern", so der BR.

Derzeit allerdings ist dafür von den oben genannten Stellen kein Verantwortlicher bereit, dazu Stellung zu nehmen: Alle wollen den Donnerstag abwarten.

Michael Grundl, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, saß bei den Beratungen in der Nacht zum Mittwoch mit den BAT-Bossen an einem Tisch. Auch er spart sich öffentliche Kommentare zum Ergebnis und empfände es als "anständig", wenn die Geschäftsleitung ihre Beschäftigten aus erster Hand am Donnerstag informieren werde.

Höchste Zeit für Gewissheit

Betriebsratsvorsitzender Paul Walberer sagt in einer Presserklärung: „Ich bedauere es sehr, dass im Vorfeld so viel Verunsicherung bei den Kolleginnen und Kollegen verbreitet wurde. Wir wissen, dass es zu Veränderungen kommt. Jetzt ist es höchste Zeit, dass die Belegschaft Gewissheit über ihre Zukunft bekommt.“

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