Bahn zeigt Randale-Fans Rote Karte

Günter Brockhagen, Securitymanager der DB Regio, steht am in einem von Fußballfans verwüstetem Abteil eines Regionalzuges der Deutschen Bahn. Foto: Julian Stratenschulte/dpa Foto: red

Die Deutsche Bahn will einem Bericht des NDR-Fernsehens zufolge konsequenter gegen randalierende Fußball-Fans vorgehen.

 
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„Zugpersonal wird im Zug durch Fans, die stark alkoholisiert sind, angegriffen, mitunter auch schwer verletzt. Das nehmen wir nicht mehr hin“, sagte DB-Sicherheitschef Hans-Hilmar Rischke am Sonntag in der Sendung „Sportclub“ des NDR-Fernsehens.

Das Unternehmen will zunehmend Beförderungsverbote aussprechen. Im Jahr 2016 habe sie 70 Fußball-Fans die Rote Karte gezeigt. Rischke: „Der Fußball-Fan, der sich nicht an die Regeln hält, wird von der Fahrt ausgeschlossen und bekommt einen Ausschluss für einen langen Zeitraum. Wer trotzdem Zug fährt, begeht Hausfriedensbruch.“

Millionenschaden durch zerstörte Züge

Jedes Fußball-Wochenende würden im Schnitt 100.000 Fans mit Zügen zu Spielen reisen. Davon sei etwa ein Prozent gewaltbereit, sagte Rischke. Der Bahn entstehen nach eigenen Angaben jedes Jahr zwei Millionen Euro Schaden durch die Reparatur zerstörter Züge und für zusätzliches Sicherheitspersonal. Rischke nimmt daher Vereine und Verbände in die Pflicht: „Wir wünschen uns mehr Verantwortung und Kostenbeteiligung. Sicherheitskonzepte müssen auch An- und Abreise umfassen.“

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) fühlt sich nicht zuständig. „Für das genannte Thema ist der DFB nicht originär verantwortlich. Die Zuständigkeit liegt hier in erster Linie bei der Bundespolizei und den Eisenbahnverkehrsunternehmen. Der DFB liefert hier freiwillige Unterstützungsleistungen und sensibilisiert die Vereine für die Thematik“, teilte der Verband dem NDR mit.

dpa

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