Nachbarn fürchten noch mehr Lärm
Er ist sich bewusst, dass der Standort Badstraße nicht unproblematisch ist. Ein paar Hausnummern neben dem Lamperium sind die Rosenau und der Trichter, deren Wirte immer wieder von Nachbarn angegangen werden. Der Grund: Die Anwohner fühlen sich von den vor der Tür rauchenden Besuchern der Lokale belästigt. Sie fordern ihre Nachtruhe, während die Feiernden Spaß haben wollen. Im Falle des Trichters hatte vor zwei Jahren das Bayreuther Verwaltungsgericht sogar die von der Stadt erteilte Genehmigung als Vergnügungsgaststätte gekippt. Oliver Hauffe sagt: „Das Problem ist, dass 40 Dezibel als Lärm-Obergrenze schon bei normaler Unterhaltung kaum einzuhalten sind. Wer Bier getrunken hat und mit mehreren Leuten zusammensteht, spricht automatisch lauter.“ Trotz dieser Einschränkungen ist Hauffe zuversichtlich, dass sich das „Lamperium“ etablieren wird.
Alexander Peilmann betreibt seit 1. Mai die Sportsbar Alex, direkt zwischen Trichter und Lamperium gelegen. Er ist ähnlich wie Hauffe entschlossen, sich nicht ins Bockshorn jagen zu lassen: „Um 22 Uhr muss ich die Gäste heimschicken oder hereinholen. Viele trinken dann aus und gehen.“ Der Standort in der Badstraße sei nicht unkompliziert: „Uns wurde von Anfang an gezeigt, wer hier das Sagen hat,“ spielt Peilmann auf einen Hotelier an, der seine Gäste durch Gerichtsbeschluss vor dem Lärm der nächtlichen Raucher schützen will. Dabei ist Peilmann überzeugt, dass seine Gäste sich anständig verhalten. Trotzdem macht er im Sommer Türen und Fenster ab 22 Uhr dicht, nimmt den Umsatzrückgang hin.
Mit Ahmad Kord Bacheh vom Trichter ist Alexander Peilmann deswegen in Kontakt, Gespräche sind vor allem dann nötig, wenn „mal wieder die Polizei vorbei geschaut hat.“ Er, Peilmann, sei wegen der Beschwerden auch schon im Ordnungsamt vorstellig geworden: „Es war ein vernünftiges Gespräch, aber ich hatte keine Chance.“ Nun sei er gespannt, wie der neue Nachbar Olli Hauffe mit der Situation umgehen werde: „Das Stimmungsbild in der Badstraße ist traurig.“
Vom Hotel Goldener Anker war keine Stellungnahme zu erhalten. Eine Mitarbeiterin gab am Telefon folgende Auskunft: „Die Rechtslage ist eindeutig. Frau Graf-Handel wird dazu nichts sagen.“
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