Babyleichen in Kühltruhen: Haft für Mutter gefordert

Im Prozess um zwei in Kühltruhen versteckte Babyleichen hat die Staatsanwaltschaft vier Jahre Haft für die Mutter gefordert.

 
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Die Anklage wirft der 32 Jahre alten Frau versuchten Totschlag durch Unterlassen vor. Die Angabe der Angeklagten, sie sei von den Sturzgeburten überrascht worden, hielt der Staatsanwalt am Donnerstag vor dem Schwurgericht in Siegen für nicht glaubwürdig: „Sie hat die Schwangerschaften verdrängt und negiert. Und sie hat zwei Mal nicht reagiert.“

Die Verteidiger forderten einen Freispruch. Die Angeklagte sagte, sie könne sich selbst nicht erklären, warum sie sich so verhalten habe. „Ich war völlig überfordert und unfähig, so zu handeln, wie es jeder normale Mensch getan hätte“, begründete die Frau ihre Untätigkeit vor und nach den Geburten.

Die beiden Kinderleichen waren im August 2014 in Bonn und in Siegen entdeckt worden. Die Todesursache konnte nicht mehr genau ermittelt werden. Hinweise auf einen gewaltsamen Tod der Kinder gibt es nicht. Ein Urteil will die Schwurgerichtskammer am 5. Mai verkünden.

dpa

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