Bauarbeiten in zwei Wochen beendet B 85: Vollsperrung in Heinersreuth am Wochenende

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Kaum ist die B 85 vor Kulmbach wieder beidseitig befahrbar, drohen den Pendlern an anderer Stelle Umwege. Denn in Heinersreuth wird am Wochenende die Ortsdurchfahrt komplett gesperrt. Umgeleitet wird der Verkehr über Eckersdorf und Dörnhof.

 
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"Wir müssen dann endgültig passen", sagt Dirk Hampel, Pächter der Jet-Tankstelle in Heinersreuth. "Ab Freitag machen wir zu." Seit die Bauarbeiten begonnen haben, könne die Tankstelle nur mit halber Kraft betrieben werden. Hampel rechnet wegen der Baustelle mit einem Umsatzverlust von mindestens 40 Prozent. "Dieses Jahr war wirklich schlecht für uns, denn es gab ja nach Neudrossenfeld noch eine Baustelle", sagt Hampel. Es sei nachvollziehbar, dass sich die Autofahrer den für sie günstigsten Weg suchten. "Wenn wir dann nicht an ihrer Route liegen, haben wir eben Pech gehabt."

Sperre beginnt Freitag gegen 9 Uhr

Die Vorarbeiten für den Einbau des lärmarmen Asphaltes laufen bereits. Dafür muss nach Angaben des Staatlichen Bauamts die Fahrbahn stellenweise halbseitig gesperrt werden. Der Verkehr wird dabei über Baustellenampeln gesteuert. Am kommenden Wochenende, 28. bis 31. August, ist die Ortsdurchfahrt geschlossen. Die Vollsperrung beginnt am Freitag gegen 9 Uhr.

Die Bauarbeiter fräsen zunächst die zirka acht Zentimeter dicke Asphaltdecke ab. Am Samstag bauen sie unter die spätere Deckschicht eine neue bindende Schicht  ein. Einen Tag, den Sonntag, benötigt der frische Asphalt zum Auskühlen. Ab Montagmorgen kann dem Staatlichen Bauamt zufolge, die Fahrbahn wieder benutzt werden. Allerdings darf nur Tempo 30 gefahren werden.

Im Zuge der zweiten Vollsperrung vom 4. bis 7. September erfolgt der Einbau der lärmarmen Deckschicht. An den beiden folgenden Tagen werden die Abschlussarbeiten gemacht:  Bankette hergestellt, Straßenhöhen angeglichen.

Verkehrsumleitung über Eckersdorf

Während der Vollsperrungen ist von Kulmbach aus die Zufahrt bis zur Kreisstraße nach Dörnhof (BT14)/ Eckersdorf (B 22) möglich. Von Bayreuth kommend beginnt die Vollsperrung bereits am Ortsschild von Heinersreuth. Die Umleitungstrecke verläuft entgegengesetzt ebenfalls über Eckersdorf und Dörnhof.

Über die Bauarbeiten beschweren sich nur noch wenige Anlieger. So stark wie die Jet-Tankstelle ist allerdings ebenso Autohändler Albin Bayerl betroffen. Auch er wird an den beiden Wochenenden der Vollsperrungen den Betrieb schließen. "Nur die Hälfte der üblichen Kundenanzahl war da", stellt Bayerl fest. Vor allem die Interessenten aus Kulmbach und Lichtenfels hätten gefehlt. "Aber es nützt nun mal nichts, die Straße muss gemacht werden. Eine andere Lösung gibt es nicht." Bayerl sieht in dem Flüsterasphalt immerhin einen Vorteil für alle Anlieger.

Ende der "nervenaufreibenden Bauzeit" in Sicht

Bäckermeister Thomas Hübsch empfand die Bauzeit teil als "ganz schön nervenaufreibend". Teilweise standen Baufahrzeuge in der Einfahrt und behinderten die Lieferungen. "Wenn sie 500 Meter weiter waren, ging es wieder." So hoch wie befürchtet, ist Hübschs Umsatz nicht eingebrochen. Die Heinersreuther Laufkundschaft will er auch nicht im Stich lassen. "Wir werden die zwei Wochen schon noch rumkriegen", ist Hübsch zuversichtlich.

"Wir können uns nicht beschweren", sagt Jürgen Kauper, Geschäftsführer des Küchenstudios Ulbrich. Die Kunden hielten sich trotz der Bauarbeiten an die vereinbarten Termine. Und die Mitarbeiter aus der Kulmbacher Ecke konnten über Cottenbach fahren. An den Wochenenden der Vollsperrung wird er wie die Bäckerei Hübsch geöffnet lassen. "Es gibt schließlich auch Büroarbeiten zu erledigen." 

Markierungsarbeiten dauern an

Bis zum Schulbeginn wird Bauoberrat Siegfried Beck zufolge die weiße Fahrbahnmarkierung an den Fußgängerampel aufgetragen sein. Erst nach einer gewissen Liegezeit der Deckschicht erfolge die endgültige Markierung. Dann sei "nochmals kurzzeitig mit geringfügigen Verkehrsbehinderungen zu rechnen", so Beck.

Die Markierungsarbeiten am Ausbauabschnitt der B 85 zwischen Rohr und Kulmbach sollen Mitte der Woche abgeschlossen sein. Solange gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h. Schleudergefahr bei Nässe oder Schmutz könne noch stellenweise auftreten, so das Staatliche Bauamt. Nach einer Intervention des Kulmbacher Oberbürgermeisters Henry Schramm hatte die Behörde von einer geplanten zweiwöchigen Vollsperrung wieder Abstand genommen.

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