Auszeichnung für Bibiana Beglau

Und der deutsche Theaterpreis geht an - Bibiana Beglau. In ihrer Dankesrede forderte Beglau, Mitglied im Ensemble des Residenztheaters in München, die Bühnen dazu auf, ihre Kunst mit den Flüchtlingen zu teilen.

 
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Ausgerechnet für ihre Rolle als Mephisto in Martin Kušejs Inszenierung von Goethes „Faust“ hat Bibiana Beglau vom Residenztheater den deutschen Theaterpreis „Faust“ als beste Schauspielerin erhalten. In ihrer Dankesrede forderte sie nach einer Pressemitteilung des Staatsschauspiels in München die Theater dazu auf, ihre Kunst mit allen zu teilen und die Zuschauerräume auch für alle Geflüchteten zu öffnen. „Zukunft ist nicht die Sicherheit des immer Gewesenen“, sagte sie. „Wir müssen unsere Kunst teilen, denn es gibt Mangel auch an geistiger Nahrung bei den Menschen, die ihre Kultur schmerzhaft vermissen müssen, sie aufgeben mussten auf ihrem Weg durch Krieg, Repressalien und Flucht.“

Sie ertielte Theaters als Hochburgen des deutschen Abonnementpublikums eine Abfuhr. "Die Festung ,Goethe und Schiller', Fetisch kultureller Identifikation und ewiges Kulturgut, ist kein Rückzugsort mehr." Theaterkultur teilen heiße ganz konkret, dass Flüchtlinge in die Zuschauerräume gehören. "Da sollen sie sitzen, als Gleiche unter Gleichen. Es sind nicht nur die Flüchtlinge, die aus ihren Staaten, aus ihrem Zuhause vertrieben wurden, sondern auch wir, die wir uns selbst aus unseren Ideen oft vertrieben haben. Stellen wir uns in der Ursprünglichkeit unseres Berufes allen zur Verfügung! Teilen wir unsere Kunst!"

Aktuell ist Bibiana Beglau am Residenztheater in München neben ihrer Rolle als Mephisto in Martin Kušejs „Faust“-Inszenierung als Petra von Kant in „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“, als Dascha Tschumalowa in „Zement“ und als Martha in „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ zu erleben.

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