Junge Leute bringen die Fahrrad-Strecke am Ochsenkopf auf Vordermann Aus ruppig mach familienfreundlich

Von Heike Hampl

Die Rüttelplatte knattert und die Motorsägen heulen: Eine Gruppe junger Leute bringt die Fahrrad-Strecke am Ochsenkopf in Schuss. Viele opfern ihre Freizeit, um die Strecke abwechslungsreicher und familienfreundlicher zu machen. Bis zum Downhill-Rennen in zwei Wochen soll alles fertig sein.

 
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Leopold Hermann aus Naila ist 19 Jahre alt und Schreiner-Lehrling. Seine Freizeit verbringt er zur Zeit im Wald bei Fleckl. Zusammen mit Freunden renoviert er die Fahrrad-Strecke auf der Südseite des Ochsenkopfes. "Seit ich Rad fahren kann, baue ich Strecken", sagt Hermann. "Es macht mir Spaß und ich kann meine Schreiner-Kenntnisse aufbessern." Was es an einem Fahrradweg zu schreinern gibt? Ganz einfach: Hindernisse. Im Mountainbiker-Deutsch heißt das North-Shore. North-Shores sehen aus wie waagerecht gelegte Leitern. Sie sind unterschiedlich hoch und breit. Diese Hindernisse sind teilweise schwer zu befahren, da Sprünge und enge Kurven eingebaut sind. Doch sie können das Fahren auch erleichtern. Dann zum Beispiel, wenn der Untergrund felsig ist oder nie richtig trocknet.

Chris Decher (37) ist seit diesem Jahr Streckenwart. Der Posten wurde neu geschaffen, das Geschäft mit Bergab-Radlern und Mountainbikern auf dem Ochsenkopf brummt. Viele fahren mit dem Lift zum Gipfel und dann auf der Downhill-Strecke bergab. Im vergangenen Jahr hatte ein großes Szene-Magazin den Ochsenkopf abgestraft. Ruppig sei die Strecke und unmodern. "Die Kritik haben wir uns zu Herzen genommen", sagt Decher. Er koordiniert die freiwilligen Helfer, die den Weg familienfreundlich machen. "Auch Radler, die keine Profis sind, sollen Spaß haben."

5000 Euro stellt die Seilbahn Ochsenkopf den jungen Leuten zur Verfügung, um die Strecke herzurichten. "Das reicht grad mal zum Löcher füllen. Ohne die Helfer wäre die ganze Aktion nicht möglich", sagt Decher. Die Jugendlichen bringen nicht nur ihr eigenes Werkzeug und Schubkarren mit. Sie arbeiten einzig und allein für ein paar Freifahrten mit dem Lift. Seit April ackern sie im Wald, schaffen Schotter in Eimern zum Gipfel und bauen Hindernisse. Ihr Ziel: Bis in zwei Wochen soll alles fertig sein. Am 13. und 14. Juli findet das diesjährige Downhill-Rennen am Ochsenkopf statt. Dann wollen die jungen Leute beweisen: Unsere Region ist nicht ruppig und unmodern. Leopold Hermann ist zuversichtlich. Stolz erzählt er: "Bei einer Facebook-Abstimmung über die besten Bikeparks in Deutschland ist der Ochsenkopf gerade auf Platz sechs."


Einen ausführlichen Artikel lesen Sie in der Dienstagsausgabe (2. Juli) des Nordbayerischen Kuriers.

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