"Ohne den Bierwanderweg gäbe es uns nicht"
Auf Verständnis stößt Bäuerlein nur in Sachsendorf. Kurt Kissel, seit vergangenem Jahr der Pächter der Brauereigaststätte Stadter, sagt: "Ohne den Bierwanderweg gäbe es uns nicht. Im Sommer leben wir zu 85 Prozent von dem Geschäft mit den Wanderern." Und Kissel hat einen Tipp für den Umgang mit Betrunkenen: "Wer schreit, wird von ganz alleine ruhig, wenn er nichts mehr zu trinken kriegt."
"Dort stehen sie dann wirklich auf den Tischen"
Warum die Gastwirte das so unterschiedlich sehen, kann Wolfgang Heilmann erklären. Er ist seit zehn Jahren der Bierwegewart der Gemeinde Aufseß. "Zwei bis drei Mal im Jahr fehlt irgendwo ein Schild", sagt Heilmann. Von einer allgemeinen Zunahme des Problems könne daher keine Rede sein. Weil aber die meisten Bierwanderer von Aufseß aus in Richtung Sachsendorf auf den Rundweg gingen, kehrten sie in Heckenhof als letztes und meistens schon betrunken ein. "Dort stehen sie dann wirklich auf den Tischen und schreien die Bedienung an", sagt Heilmann.
"Nicht, dass man damit nur wieder solche Banden anzieht"
Die nächste Runde im Streit zwischen der Gemeinde und ihren Brauereien steht bereits vor der Tür. Bürgermeister Bäuerlein hat die Brauer angeschrieben, ob sie sich an einem Fest zum 500. Jahrestag des bayerischen Reinheitsgebotes beteiligen wollen. Auch finanziell. Bisher, sagt Bäuerlein, habe er noch nicht eine Antwort erhalten. Josef Schmitt aus Heckenhof sagt: "Ich glaube, das wird nichts. Wir haben Bedenken, dass man damit nur wieder solche Banden anzieht."