Auch Würzburger Bischof kritisiert Scheuer

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Nach den umstrittenen Äußerungen von CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer im Regensburger Presseclub geht nun auch der Würzburger katholische Bischof Friedhelm Hofmann auf Distanz zur Partei.

 
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„Aktuelle Aussagen zur Flüchtlingspolitik machen mir große Sorgen“, sagte der Bischof laut einer Stellungnahme vom Montag. Scheuer hatte dort über die Schwierigkeiten bei der Abschiebung von Flüchtlingen gesagt:

Das Schlimmste ist ein fußballspielender, ministrierender Senegalese. Der ist drei Jahre hier - als Wirtschaftsflüchtling -, den kriegen wir nie wieder los.

Am Wochenende hatte bereits der katholische Regensburger Generalvikar Michael Fuchs diese Aussagen massiv kritisiert.

"Hier wird Stimmung gegen junge Flüchtlinge gemacht"

Bischof Hofmann fragte: „Wo bleibt hier noch das Christliche?“ Auch wenn Scheuer jetzt zurückrudere und von einer Zuspitzung spreche: „Welch beleidigendes Denken steckt hinter einer solchen Aussage! Wie wird hier Stimmung gegen junge Flüchtlinge gemacht!“ Der Bischof sagte, er freue sich über jeden Jugendlichen, der als Ministrant in einer Gemeinde integriert wird, „egal aus welchem Land er oder sie kommt“. Das christliche Menschenbild gebiete, jedem Menschen mir Respekt zu begegnen, „auch wenn sein Asylantrag abgelehnt wird“. Die gut 2.200 Ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit Aktiven im Bistum Würzburg würden im Engagement für schutzsuchende Menschen nicht nachlassen.

Kritik auch von der katholischen Kirche in Regensburg

Am Wochenende hatte bereits der Regensburger Generalvikar Fuchs deutlich auf Scheuers Aussagen reagiert. „Na dann, liebe Pfarreien und Sportvereine, lasst das mal mit eurer Integrationsarbeit. Herr Scheuer übernimmt“, schrieb er im sozialen Netzwerk Facebook. In Richtung der CSU fragte er: „Geht's hier nur ums Loswerden aller, ohne Rücksicht auf Asylverfahren? Dann brauchen wir auch keine Deutschkurse und Übergangsklassen. Aber in den Spiegel sehen können wir dann auch nicht mehr.“ Er forderte von der Partei „etwas mehr Differenzierung statt Sport- und Kirchenschelte“.

Breite Diskussion auf Facebook

Eine Facebook-Userin sorgte am Sonntag für Aufsehen mit diesem Post:

 

epd/kfe

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