Ebenhöhs Blog
Als das Bloggen immer mehr in Mode kam, nutzte Ebenhöh das neue Medium und eröffnete Ende 2011 seinen „altmod“-Blog im Internet. Unter anderem heißt es da: „Was recht(s) ist, soll auch recht(s) bleiben und verdient Anerkennung.“ Ebenhöh zeichnet im Blog seine Beiträge mit „Frieder“. Er nimmt auch ältere Beiträge von zahlreichen Gastautoren wie dem (2011 gestorbenen) Erz-Konservativen Gerd-Klaus Kaltenbrunner in seinen Blog mit auf.
Kritik I
Im Lauf der Stöcker-Debatte missfielen dem in Nürnberg lebenden Ex-Pegnitzer Norbert Sistek die Argumente von Gottfried Ebenhöh, der sich für seinen ehemaligen Schulfreund einsetzte. Für den Lübecker Unternehmer existiert mittlerweile auch (von der NPD betrieben) eine Facebook-Initiative mit dem Titel „Solidarität mit Wilfried Stöcker“. Auf diese Art und Weise stieß Sistek auf die Texte des Blogs „altmod“ und setzte zur gegenattacke an: „Der 8. Mai wird in dem Blog beispielsweise ganz und gar nicht als Tag der Befreiung gesehen, sondern als Tag der Heuchelei. Und so sind Richard von Weizsäcker und Bundespräsident Gauck für Ebenhöh vor allem ,hypermoralische Bußprediger‘, die uns mit der Verantwortung für Auschwitz ,Zumutungen‘ auferlegen…..Wenn jemand Inhalte der Sorte ,Deutschland hat sechs Jahre lang um die Existenz gekämpft‘ verbreitet, aber kein Wort darüber verliert, dass Deutschland diesen Krieg auch angezettelt hat, so finde ich das schlicht unsäglich. Und unerträglich.“ Soweit Sistek.
Den Aufsatz aus dem Jahr 1985, aus dem Sistek teilweise zitiert, hat Ebenhöh von dem Historiker Hellmut Diwald übernommen, der zu den bekanntesten Vertretern der sogenannten neuen Rechten und den Republikanern nahestand. Der Abschnitt, in dem Gauck als „hypermoralischen Bußprediger“ niedergemacht wird, ist namentlich nicht gezeichnet.
Kritik II
Norbert Sistek weiter: „Selbstverständlich gilt die Meinungsfreiheit in Deutschland (zum Glück) auch für den größten Reaktionär. Selbst, wenn wir bei Ebenhöh lernen, dass unser Land ,kein demokratischer Staat, sondern ein fremdgesteuertes Gouvernement‘ sei. Doch muss ausgerechnet so jemand den Flinderer retten? Eine Tradition, die ganz besonders durch ihr schönes Miteinander lebt. Denn genau auf dieses (offene, tolerante) Miteinander scheint der Vielblogger es abgesehen zu haben. Ebenhöh fallen vor allem Vokabeln wie ,Verluderung‘ und ,Gesinnungslumperei‘ ein.“
Ebenhöh schweigt
Der Kurier wollte von dem Mediziner im Ruhestand wissen, wie er auf Sisteks Vorwürfen reagiert. Doch Dr. Gottfried Ebenhöh hüllt sich in Schweigen. Es sagte nichts, außer: „Kein Kommentar.“ Da bleibt nur ein Blick in die Abi-Zeitung des Jahres 1967. Dort wurde dem damals 19-Jährigen von seinen Klassenkameraden „eine Neigung zu hochtrabendem Geschwafel“ attestiert. Dass Ebenhöh mittlerweile Journalisten als „Medienhuren“ bezeichnet und (ebenso wie Pegida und andere rechte Gruppierungen) von der „Lügenpresse“ spricht, sei der Vollständigkeit noch erwähnt. Anlässlich des Prozesses gegen Beate Zschäpe ist hingegen bei ihm von den „Taten der sog.NSU“ die Rede.