Asporta: Anwalt erscheint nicht

Von Thorsten Gütling
Seit Ende August ist das Fitnessstudio Asporta im Bayreuther Grunau Park dicht. Jetzt folgen die gerichtlichen Nachspiele. Acht Mitglieder haben Anzeige erstattet. Vor dem Arbeitsgericht klagen die früheren Mitarbeiter. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Die Kriminalpolizei ermittelt weiter gegen die Fitnessstudiokette Asporta. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Herbert Potzel auf Nachfrage mitteilt, liegen derzeit acht Anzeigen gegen die Kette vor, die bis August im Grunau-Park Bayreuth ein Studio betrieb. Zu den Güteterminen, in denen es um ausstehende Löhne früherer Trainer ging, ließ Asporta Kläger und Richter warten.

 
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In allen Anzeigen werde dem Studio Betrug vorgeworfen, so Potzel weiter. Ein Ende der Ermittlungen sei noch nicht absehbar.

Die Kläger sind frühere Mitglieder des Studios. Kurz bevor das Studio schloss, hatte die Geschäftsführung noch mehrfach Mitgliedsbeiträge von ihren Konten abbuchen lassen. Teilweise wurden in einem Monat vier Beiträge abgebucht. Konten von Mitgliedern, die sich das Geld über ihre Bank zurückholten, wurden schon bald mit weiteren Abbuchungen belastet.

400 Bayreuther sollen betroffen sein

Auf Nachfrage hatte die Geschäftsführung ein solches Vorgeben bei rund 400 der insgesamt 650 Bayreuther Mitgliedern eingeräumt. Schuld sollte ein fehlerhaftes, neues Buchführungssystem sein.

Kurier-Recherchen hatten ergeben: Das Vorgehen hatte in Bayreuth Methode. Lizenzgebühren, Fitnessgeräte, Handwerker, Getränkelieferungen und Putzfrauen sollen über Monate nicht bezahlt worden sein. Vermieterin Gisela Reger hatte auf Räumung des Studios geklagt. Bevor es soweit kam drehten die Stadtwerke Bayreuth dem Studio den Strom ab.

Verteidiger bleibt Güteverhandlungen fern

Auch viele der früheren Mitarbeiter warten noch heute auf Geld. Vor dem Arbeitsgericht sind derzeit mehrere Verfahren anhänglich. In vier Fällen ließ die Fitnessstudiokette die Möglichkeit einer Einigung verstreichen. Bei allen Terminen zur Güteverhandlung warteten Richter und frühere Beschäftigte vergeblich auf einen Vertreter Asportas. Der Kulmbacher Rechtsanwalt Alexander Schmidtgall, der Asporta vertritt, erklärte auf Nachfrage: Man habe vor, die ausstehenden Gehälter zu bezahlen, da mache es keinen Unterschied, ob man dazu verklagt werde oder nicht.

Mittlerweile haben die ersten Trainer Vollstreckungsbescheide erhalten. Damit können sie vor dem Amtsgericht Bayreuth ihre Löhne eintreiben.

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