Im Verlauf der 21 Verhandlungstage bis Ende Mai will er das mit detaillierten medizinischen Ausführungen erklären. Schon jetzt mutmaßen Prozessbeobachter, dass die angesetzten Verhandlungstage nicht reichen werden. W. sprach von neuen Wegen, die er im Laufes seine Medizinerlaufbahn gesucht habe. Die Fotos, so W. gleich zu Beginn des Prozesses, habe er ausschließlich zu Schulungszwecken gemacht. Außerdem seien nicht alle, die in er Anklage vorkamen, von ihm gemacht.
Die Verteidiger sehen ihren Mandanten als „vorverurteilt“. Es gebe nicht viele Verfahren, bei denen dieser Begriff besser passte, heißt es in einer Erklärung, die dieser Zeitung vorliegt. Arbeitgeber, Kollegen und Medien hätten sich „bei erster Gelegenheit den so schnell wie nur möglich öffentlich gemachten Vorwürfen kritiklos angeschlossen“. Die Anwälte kritisierten auch, dass die angeblich missbrauchten Frauen hinter verschlossenen Türen vernommen werden, die Hauptzeugin aber in der Zeitschrift Stern ein Exklusiv-Interview gab. „Warum wird die Unschuldsvermutung von so vielen derart missachtet“, heißt es in der Erklärung weiter. Die Anwälte fürchten, dass jetzt kein faires Verfahren mehr gegen W. möglich sei.