Arthrose: Das müssen Sie wissen

Albert Klein, Ingo Schilasky und Christian Birnmeyer (v.l.) beantworteten eine Stunde lang die Fragen der Kurier-Leser zum Thema Arthrose. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Ununterbrochen haben unsere drei Experten die Hörer in der Hand gehalten. Anrufer von Münchberg bis Pegnitz, von Coburg bis Kemnath stellten am Dienstagabend eine Stunde lang ihre Fragen zum Thema Arthrose an Dr. Ingo Schilasky, Dr Christian Birnmeyer und Albert Klein vom Klinikum Bayreuth. Was sie zu Arthrose wissen müssen und was die Ärzte zur Vorbeugung raten:

 
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Was ist Arthrose?

Arthrose oder auch Gelenkverschleiß, wie die Erkrankung umgangssprachlich genannt wird, ist die Abnutzung des Gelenkknorpels. Der Knorpel kann seine „Pufferfunktion“ zwischen den Knochen nicht mehr erfüllen und es kommt oft zu schmerzhaften Veränderung des Gelenks. Grundsätzlich kann Arthrose an allen Gelenken des Körpers auftreten. Am häufigsten betroffen sind jedoch die Knie- und Hüftgelenke als „Lastenträger“ des Körpers.

Wer ist betroffen?

Arthrose gilt als typische Alterserscheinung, doch schon ab dem 35. Lebensjahr liegen bei jedem Zweiten erste Anzeichen von Gelenkveränderungen vor. Zu Beschwerden kommt es meist jenseits der 50. Mit steigendem Alter nimmt die Anzahl der Erkrankten stetig zu.

Wie erkenne ich Arthrose?

Bei einem isolierten Gelenkschmerz, der besonders bei Belastung auftritt, könnte eine Arthrose vorliegen. Schmerzt es im ganzen Körper oder lässt die Kraft nach, liegen oft ganz andere Ursachen vor. Schmerzen in den Fingern können ebenso auf eine Rheumaerkrankung hinweisen. „Eine vernünftige Diagnose ist das wichtigste“, raten die Ärzte und empfehlen bei den Symptomen, einen Facharzt aufzusuchen. Mit einer Blutuntersuchung und einem Röntgenbild kann der Arzt Ihnen schnell sagen, woran Sie leiden.

Was kann ich bei Arthrose tun?

„Unabhängig von jeder Therapie müssen Sie wissen, dass der Verlust des Knorpels nicht zu verhindern ist“, erklärten die Experten am Telefon. Die Beschwerden können zwar gelindert werden, die Erkrankung ist aber nicht vollkommen aufzuhalten. Krankengymnastik mit Kräftigung der Muskulatur und Mobilisierung der Gelenke oder eine Bewegungsschule sind einfache Mittel, Arthrose zu bremsen. Schuheinlagen oder Bandagen können ebenfalls dämpfend, korrigierend oder stützend wirken.

Im akuten Fall können auch Schmerzmittel und Medikamente, die direkt ins betroffene Gelenk eingebracht werden, helfen. Eine Operation ist nur dann nötig, wenn keine andere Maßnahme eine Besserung gebracht hat.

Wie kann ich Arthrose vorbeugen?

„Bewegung ist die einzige Möglichkeit, um Arthrose hinauszuzögern“, waren sich unsere Experten einig. Ob jung oder alt, jeder solle sich bewegen, um im Alter mobil zu bleiben.

Darüber hinaus gibt es individuelle Ansätze, die Beschwerden lindern und im Einzelfall helfen. Der Arzt steht grundsätzlich bei der Entstehung und Behandlung der Arthrose beratend zur Seite. Letztlich entscheidet aber der Patient, welche Therapie richtig für ihn ist.

sis


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