Ärger um falschen Pottwal

Das Modell eines 17 Meter langen Pottwals liegt am Ostseestrand. Schaulustige verfolgen, wie Männer in weißen Schutzanzügen sich um das "gestrandete Tier" kümmern. Der Plastik-Pottwal soll für das alljährliche Umweltfotofestival "Horizonte" werben, das am 26.05.2018 eröffnet wird. Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa Foto: red

Eine Kunstaktion am deutschen Ostseestrand mit einem täuschend echt wirkenden 17 Meter langen Pottwal aus Plastik hat den Machern erheblichen Ärger eingebracht.

 
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Den Organisatoren eines Festivals und der Kurverwaltung von Zingst (Mecklenburg-Vorpommern) drohen wegen der Inszenierung sogar Ermittlungen die Polizei.

Was war geschehen? Am Freitagmorgen hatte die Kurverwaltung per Pressemitteilung samt Foto behauptet, an der Zingster Seebrücke sei ein echter Pottwal gestrandet. Urlauber hätten das Tier am Strand entdeckt, Wissenschaftler in Schutzanzügen untersuchten es bereits. Auch auf Nachfrage blieb die Pressestelle bei dieser Behauptung.

Tatsächlich handelte es sich jedoch um einen vom belgischen Künstlerkollektiv „Captain Boomer“ gestalteten Plastik-Wal. Die angeblichen Wissenschaftler waren Schauspieler in weißen Schutzanzügen.

Die Polizei fand's nicht lustig

Nach Angaben des Zingster Bürgermeisters Andreas Kuhn fand die Aktion im Rahmen des Umweltfotofestivals „horizonte“ statt. Der Wal, der noch bis zum 3. Juni am Strand liegen soll, soll auf die Verschmutzung der Meere hinweisen.

Die Polizei findet die Aktion jedoch alles andere als lustig. Eine Sprecherin erklärte, dass die Einsatzkräfte am Morgen durch ein Mitglied des Organisationsteams alarmiert worden seien und zunächst von einem echten Wal ausgegangen seien.

Erst an Ort und Stelle habe sich herausgestellt, dass es keinen Notfall gab. Sie Polizei prüfe deshalb nun, ob Ermittlungen gegen die Organisatoren eingeleitet werden, sagte die Sprecherin.

„Wir möchten mit der Skulptur Touristen und Einwohner gleichermaßen überraschen und erstaunen“, sagte eine Sprecherin der Kurverwaltung, die sich nach der Aktion zerknirscht gab und sich entschuldigte. Sie sprach von einem „unprofessionellem Verhalten“.

dpa

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