Der Kurier hat dieses Mal einen Blick hinter die Kulissen der Faschingsveranstaltung geworfen Über 200 Zuschauer bei der Prunksitzung von Schwarz-Weiß

Von Christina Holzinger
In Reih und Glied: Auf der Bühne ist die Aufregung der Tänzerinnen der Juniorinnengarde verflogen. Foto: Kolb Foto: red

Samstagmorgen im Internationalen Jugendkulturzentrum. Es sind noch ein paar Stunden bis zur großen Prunksitzung der Faschingsgesellschaft Schwarz-Weiß. Doch schon jetzt ist die Anspannung bei den Tänzerinnen und Tänzern groß. Viele von ihnen haben später, wenn der Fasching bei der Prunksitzung ernst wird, mehrere Rollen. Immer wieder gehen sie in Gedanken die Schrittfolgen durch. Ein Blick hinter die Kulissen der Prunksitzung.

 
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Trainerin und zweite Jugendleiterin Christina Franke spürt die Nervosität. Dagegen hilft nur Üben, den Gemeinschaftstanz und das Aufstellen aller Mitwirkenden. Sie macht ein Spiel daraus: „Ich wette, dass ihr es nicht schafft, euch innerhalb der letzten Takte so aufzustellen, wie wir das geübt haben“, schallt die mikrofonverstärke Stimme der Trainerin durch den Raum.

Die Jungen und Mädchen laufen von der Bühne und warteten auf ihr Signal. „Fünf. Sechs. Sieben. Acht. Und los“, zählt die Trainerin den Takt ein. Auf ihr Kommando tanzen die Aktivenschautanzgruppe, die Bambinos, die Jugend-, Junior- und Prinzengarde, die Jugendschautanzgruppe und die Tanzflöhe auf die Bühne und laufen zu ihren Plätzen. Na bitte, es klappt doch. Zufrieden nickt Christina Franke und lacht. „Da habe ich die Wette wohl verloren, ihr ward alle rechtzeitig an eurem Platz.“

Eine Stunden vor Beginn der Prunksitzung treffen sich die Tanzgruppen in den Räumen des Zentrums. Noch ist es ruhig im ganzen Haus. Nur einige Aktive der Faschingsgesellschaft Schwarz-Weiß zupfen noch ein letztes Mal an den Tischen herum. Kontrollieren, ob genug Getränke vorrätig sind. Doch hinter den bunten Türen im ersten Stock geht es rund: Über 120 Tänzer und Tänzerinnen werden geschminkt, gestylt und verkleidet. Alles muss perfekt sein. Bevor die Jungen und Mädchen den Umkleideraum verlassen dürfen, kontrollieren die Trainerinnen, ob Haare, Hut und Kostüm sitzen.

Endlich, es geht los. Als sich um 19.11 Uhr der Vorhang öffnet, betritt Sabrina Elf die Bühne. Gebannt folgen ihr die Blicke von über 200 Zuschauern, als sie sich an den zwei roten Tüchern fast bis zur Decke hinauf hangelt und ihre akrobatische Tanzeinlage vorführt. Ein entsetztes Raunen geht durch den Raum, als die Tänzerin am Ende des Liedes scheinbar zu Boden fällt – doch im letzten Moment hält sie der Gurt aus den beiden Tüchern, die sie sich um die Hüfte geschwungen hat. Das Männerballett der Faschingsgesellschaft Wikinger aus Bad Berneck sorgt für Stimmung. Das Publikum johlt und lacht, als die Piloten auf „erotischer Rundreise“ mit gekonnt sexy Hüftschwung zu YMCA von den Village People oder modernen Liedern tanzen. Sehr unterhaltsam auch Lara Keller, die von den Erlebnissen ihrer ersten Hausparty erzählt.

Am Ende bekommen die vielen Tänzerinnen und Tänzer von Schwarz-Weiß Applaus. All die Aufregung ist verflogen. Jetzt ist einfach nur Faschingsfreude.

Eine Fotogalerie von der Prunksitzung gibt es hier.

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