Anne Haug triumphiert in Oceanside

Ausgiebig feiern lassen konnte sich Anne Haug bei ihrem Zieleinlauf. Von ihren Verfolgerinnen war da schließlich noch lange nichts zu sehen. Foto: Donald Miralle/Ironman Foto: red

Auch bei ihrem insgesamt erst vierten Rennen über die 70.3-Distanz ist Anne Haug eine hervorragende Leistung gelungen. Beim hochkarätig besetzten Wettbewerb im kalifornischen Oceanside feierte die Bayreutherin von Team Icehouse einen überlegenen Sieg. Mit einem Vorsprung von 4:23 Minuten vor der britischen 70.3-Weltmeisterin von 2016, Holly Lawrence. Im Abstand von weiteren 5:27 Minuten folgte die Amerikanerin Sarah True auf dem dritten Platz. Haug schien somit ebenso wie schon bei ihrem Sieg in Dubai wieder in einer eigenen Liga zu spielen.

 
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Wegen des hohen Wellengangs wurde nicht wie geplant im offenen Meer geschwommen, sondern im geschützten Hafenbecken. Ganz vorne lag in dieser Disziplin neben Holly Lawrence und Sarah True auch Jennifer Spieldenner (USA), die ebenfalls zu den besten Mitteldistanz-Schwimmerinnen überhaupt gezählt wird. Auf dieses Trio verlor Anne Haug auf den 1,9 Kilometern zweieinhalb Minuten.

Bereits beim Radfahren zeigte die 35-jährige Bayreutherin dann ihre Weltklasseform und absolvierte die 90 Kilometer um 70 Sekunden schneller als Lawrence, die mittlerweile nahe Oceanside in Kalifornien wohnt und das Rennen im Vorjahr gewinnen konnte. Alle anderen Damen im Feld ließ Haug mit ihrer Zeit von 2:24:13 Stunden schon weit hinter sich.

Die Führung von Lawrence betrug beim zweiten Wechsel noch knapp zwei Minuten, und somit kam es beim abschließenden Halbmarathon zu der gleichen Situation wie beim vorangegangenen Rennen in Dubai. Beim ersten Wendepunkt nach gut sechs Kilometern überholte Haug die Vorjahressiegerin und stellte schließlich mit ihrer Laufzeit von 1:16:23 auch alle anderen Rivalinnen in den Schatten.

"Ich musste mich ständig konzentrieren und motivieren."

„Es war sehr anstrengend“, fasste die Bayreutherin das Rennen zusammen. „Beim Schwimmen im Hafen habe ich sehr gefroren und nach knapp 300 Metern bin ich alleine geschwommen. Selbst beim Radfahren habe ich meine Füße noch nicht gespürt. Trotzdem bin ich aber gleich reingekommen, und es war sehr kraftvoll.“ Die Strecke habe Vorteile gehabt, aber auch Tücken: „Da der Kurs hügelig war, konnte ich den Rhythmus gut wechseln. Ärgerlich war aber, dass ich aufgrund eines schlechten Straßenabschnitts meine Aeroradflasche zur Verpflegung verloren habe. Zum Glück waren noch Gels und Riegel im Trikot.“ Auch beim Laufen sei mit dem Überholen von Holly Lawrence noch längst nicht das letzte Problem gelöst gewesen: „Ich musste mich ständig konzentrieren und motivieren, um die Pace zu laufen. Es war ein sehr, sehr harter, aber schöner Arbeitssieg.“

Ergebnisse, Frauen: 1. Anne Haug (Bayreuth) 4:12:03 Stunden (Schwimmen: 26:31 Minuten / Rad: 2:24:13 Stunden / Laufen: 1:16:23), 2. Holly Lawrence (Großbritannien) 4:16:26 (24:03 / 2:25:23 / 1:22:35), 3. Sarah True (USA) 4:21:53 (24:00 / 2:32:23 / 1:21:06), 4. Heather Jackson (USA) 4:23:53 (27:28 / 2:26:35 / 1:25:16), 5. Jeanni Seymour (Südafrika) 4:28:25 (25:01 / 2:31:11 / 1:27:37).

Jan Frodeno sorgt für deutschen Doppelsieg

Auch bei den Herren gab es einen deutschen Sieg, und zwar durch Jan Frodeno. Das Duell mit Superstar Lionel Sanders aus Kanada dominierte der Olympiasieger und Ironman-Weltmeister in allen drei Disziplinen. Im Ziel hatte der in Australien und Spanien lebende gebürtige Kölner einen Vorsprung von fast vier Minuten. Rang drei ging an Tim Reed (Australien).

Ergebnisse, Männer: 1. Jan Frodeno (Deutschland) 3:45:05 Std. (Schwimmen: 22:20 Min. / Rad: 2:08:21 Std. / Laufen: 1:10:05), 2. Lionel Sanders (Kanada) 3:48:58 (24:35 / 2:08:43 / 1:11:28), 3. Tim Reed (Australien) 3:53:08 (23:43 / 2:12:57 / 1:12:08), 4. Eric Lagerstrom (USA) 3:54:11 (22:24 / 2:14:20 / 1:13:07), 5. Rodolphe von Berg (USA) 3:56:48 (23:45 / 2:12:07 / 1:16:33). ⋌⋌fue

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