Frühestens nach sechs Monaten kann dieses Verbot nach dem letzten Nachweis der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen wieder vom Veterinäramt aufgehoben werden. „Jetzt muss man bedenken, dass die Sauen vier Monate trächtig sind. Wenn in dieser Zeit Ferkel geboren werden, dann wüssten wir gar nicht, wohin mit den Tieren. Es wäre einfach nicht der nötige Platz vorhanden. Wie das dann gemacht werden sollte, weiß noch niemand so genau“, sagt Iris Meyer.
Wer will dann noch Fleisch aus Deutschland?
Und ihr Bruder legt nach: „In Deutschland produzieren wir 115 Prozent unseres Verbrauchs. Also 15 Prozent mehr, als benötigt. Diese 15 Prozent gehen ins Ausland. Sogar bis nach China. Selbst, wenn in Norddeutschland ein Krankheitsfall auftaucht und unser Gebiet seuchenfrei ist, will niemand mehr Schweinefleisch aus Deutschland kaufen. Egal, woher es stammt.“
Die Angst vor der Afrikanischen Schweinepest ist groß und wird immer größer, je näher sie Richtung Deutschland kommt. Aufzuhalten wird sie nicht sein, denn ein Wildschwein kennt nun einmal keine Grenzen. Auch der Servicestellenleiter der Bayerischen Staatsforsten in Pegnitz, Gerhard Steininger, der zuständig für das Wildgehege Hufeisen ist, hat größte Bedenken: „In freier Wildbahn kann man keine Wildschweine wegen der Krankheit untersuchen. Wie soll das gehen?“ Ein Krankheitsfall könne eben erst dann diagnostiziert werden, wenn ein totes Wildschwein gefunden wird, bei dem die Schweinepest vorliegt wird. „Was unsere etwa 20 Wildschweine in den Gehegen betrifft, so muss ich sagen, dass wir die Gehege dreifach mit Zäunen abgesichert haben. Von außen kann kein Wildschwein in die Gehege kommen. Und raus können sie auch nicht“, erklärt Steininger.
Wurstbrötchen ins Gehege
Die Tiere in den Gehegen können also von Artgenossen aus der freien Wildbahn nicht angesteckt werden. Allerdings von den Menschen. Und zwar dann, wenn Wurstbrötchen in die Gehege geworfen werden. In der Wurst können sich die Erreger befinden und auch Monate überdauern. „Ich kann da nur an die Vernunft der Besucher appellieren, das nicht zu tun. Das wäre äußerst wichtig.“