Gut, dass wenigstens Angerer ihre Normalform erreichte. Bis zur Pause stand die Weltfußballerin von 2013 gleich dreimal im Blickpunkt: Erst entschärfte sie einen Distanzschuss der starken Amandine Henry (35.), dann rettete sie reaktionsschnell gegen Necib (38.) und war auch drei Minuten später bei einer Flanke von Thomis vor Delie am Ball. Der achtmalige Europameister hatte viel, viel Glück, dass es mit 0:0 in die Kabinen ging, und konnte sich auch bei Krahn bedanken, die hinten souverän die Abwehrchefin gab.
Mehr Struktur nach der Pause
Mit der Hereinnahme von Dzsenifer Marozsan bekam das deutsche Spiel nach der Pause deutlich mehr Struktur, während „Les Bleues“ etwas nachließen. Die Folge waren zwei Chancen zur Führung. Zunächst prüfte Sasic (50.) mit einem Distanzschuss Torhüterin Sarah Bouhaddi (50.), die auch bei einem Freistoß von Marozsan (58.) glänzend parierte. Als Deutschland die Partie allmählich etwas besser in den Griff zu bekommen schien, schlugen die Französinnen doch noch zu. Der 18-Meter-Schuss von Necib war abgefälscht und für Angerer nicht zu parieren.
Deutschland wehrte sich, mehr als ein knapp am Tor vorbeistreichender Schuss von Laudehr (72.) kam zunächst jedoch nicht heraus. Bis Amel Majri bei einem Schuss von Leonie Maier einen Handelfmeter verursachte, Sasic die Nerven behielt und ihr Team in die Verlängerung schoss.
Alle Deutschen trafen vom Punkt
Im Elfmeterschießen trafen Melanie Behringer, Laudehr, Peter, Marozsan - die beiden Letztgenannten recht knapp - und Sasic für Deutschland und auch alle Französinnen - bis zum letzten Schuss von Lavogez...
„Wir hatten nicht unseren besten Tag“, gab Silvia Neid zu. „Wir haben es uns in der ersten Halbzeit total schwer gemacht. Die Französinnen hatten einfach zu viel Raum. Unterm Strich kann man sagen - der Sieg war schon etwas glücklich.“