Sana-Klinik: Jetzt ist die Schließung sicher Ambulanz fällt wirklich weg

Von Luisa Degenhardt
An der Sana-Klinik soll es künftig weniger Ambulanzen geben. Foto: red Foto: red

Nun herrscht in der Sana-Klinik Gewissheit: Ab 1. Oktober wird es keine gastroenterologische Ambulanz für Magen-Darm-Probleme an der Sana-Klinik mehr geben. Der Zulassungsausschuss hat den Antrag auf Folgeermächtigung für die Ambulanz abgelehnt.

 
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Wie in der gestrigen Ausgabe berichtet, hatte Bundestagsabgeordneter Hartmut Koschyk (CSU) in einer Pressemitteilung darüber informiert, dass die gastroenterologische und kardiologische Ambulanz der Sana-Klinik möglicherweise vor dem Aus stehen.

Seit gestern steht nun definitiv fest, dass der Antrag auf Folgeermächtigung für die Magen-Darm-Ambulanz abgelehnt wurde. Den Beschluss hat die Klinik dann auch gestern erhalten. Geschäftsführerin Petra-Marié Rinsche wollte gegenüber unserer Zeitung keine Stellungnahme abgeben. Zuerst müsse sie den zahlreiche Seiten umfassenden Bescheid durcharbeiten. Auch der betroffene Internist Dr. Steffen Wiemer war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Kein Bedarf mehr

Vonseiten des „Zulassungsausschusses Ärzte Oberfranken“ heißt es: „Die gastroenterologische Ermächtigung an der Sana-Klinik Pegnitz besteht noch bis 30. September im bisherigen Umfang.“ Der Ausschuss begründet seine Entscheidung damit, dass „für fachärztlich tätige Internisten, zu denen auch die Gastroenterologen gehören“, kein weiterer Bedarf da ist.

Denn in der Raumordnungsregion „Oberfranken-Ost“ – dazu zählen, wie berichtet, die Landkreise Bayreuth, Kulmbach, Hof und Wunsiedel – sind momentan 47,5 Ärzte in Vollzeit tätig. Die Zahl ergibt sich daraus, dass von insgesamt 60 fachärztlich tätigen Internisten einige Teilzeit arbeiten. Der Versorgungsgrad liegt damit bei 208,8 Prozent. „Eine Zulassungssperre wurde angeordnet“, schreibt der Zulassungsausschuss.

Kardiologe bleibt bis 2016

In Koschyks Pressemitteilung war auch die Rede von der kardiologischen Ambulanz von Dr. Peter Ganß, die im nächsten Jahr dichtgemacht werden könnte. Laut Zulassungsausschuss läuft seine Ermächtigung noch bis 30. Juni 2016. Falls ein Antrag auf Folgeermächtigung gestellt werde, werde eine aktuelle Bedarfsplanung vorgenommen. „Derzeit können noch keine verbindlichen Aussagen getroffen werden, wie sich der Versorgungsbedarf zum relevanten Zeitpunkt darstellen wird“, so der Ausschuss.

Die Freie Wähler Gemeinschaft stellten gestern im Stadtrat folgenden Antrag: „Die Stadt setzt sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln für einen Erhalt der ambulanten internistischen und gastroenterologischen Behandlungsmöglichkeiten an der Sana-Klinik ein“. Die Fraktion begründete den Antrag damit, dass der Wegfall der ambulanten Behandlungsmöglichkeiten die medizinische Versorgung der Bürger der Stadt und des südlichen Landkreises erheblich beeinträchtige. Sowohl die Fallzahlen als auch die Wartezeiten für einen Vorsorgetermin zeigten, dass diese Untersuchungsmöglichkeiten benötigt würden und welch großes Vertrauen die Bevölkerung in die ärztliche Leistung am Krankenhaus Pegnitz habe.