1:3-Pleite gegen die Bundesliga-Reserve des FC Augsburg Altstädter Siegesserie reißt

Von Herbert Steininger
Noch einer der auffälligsten Altstädter war Dominik Stolz (links): In dieser Szene scheiterte der beste SpVgg-Torschütze, doch kurz vor dem Wechsel versenkte er einen Freistoß zum zeitweiligen 1:2. Foto: Kolb Foto: red

Die Siegesserie der SpVgg Oberfranken Bayreuth ist gerissen. Die beste Rückrundenmannschaft der Regionalliga musste sich der Bundesliga-Reserve des FC Augsburg zum Neustart in die Saison letztlich nicht einmal unverdient mit 1:3 (1:2) geschlagen geben. Es waren am Ende ein paar Fehler zu viel, die sich die Altstädter erlaubten und die von den cleveren Schwaben eiskalt ausgenutzt wurden.

 
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In der ersten halben Stunde wurden die Altstädter geradezu brutal aus dem Winterschlaf wach gerüttelt. Nach sieben Minuten hatte die Bundesliga-Reserve erstmals die ungewohnten Unkonzentriertheiten der Bayreuther Abwehr aufgedeckt: SpVgg-Torwart Andreas Sponsel war gezwungen, seinen Kasten zu verlassen und brachte Tim Rieder zu Fall. Der Unparteiische zögerte keine Sekunde und entschied auf Strafstoß. Doch Sponsel meisterte den von Johannes Müller getretenen Elfmeter, gegen den Nachschuss des gedankenschnelleren Maik Uhde war er allerdings machtlos.

Der Schock saß tief bei den Altstädtern, die nach wie vor ihrem Ruf als bestes Rückrundenteam nicht gerecht wurden. Ein Blackout im Mittelfeld ging dem 0:2 voraus, und der Augsburger Merveille Biankadi sagte artig „Danke“. Der 19-jährige Kongolese steuerte alleine Sponsel zu und jagte das Leder in die Maschen. Doch nicht genug der Fehlleistungen: Mario Zitzmann konnte sich sechs Minuten später 40 Meter vor dem SpVgg-Gehäuse nur mit einem Trikotzupfer gegen den durchgebrochenen Müller helfen, den Schiedsrichter Hartl als Notbremse auslegte – die Altstädter waren nur noch zu zehnt. Dabei war diese Karte so überflüssig wie ein Kropf: Torwart Sponsel stand nämlich in Liberomanier parat, um zu klären.

„Nach der Roten Karte war es auf dem tiefen Boden schwer für uns“, sagte SpVgg-Coach Christoph Starke. Dennoch steckte seine Mannschaft nicht auf und besann sich der Qualitäten, die ihr im alten Jahr fünf Siege am Stück eingebracht hatten. Dominik Stolz, der ein ums andere Mal die Initiative ergriff und zu den auffälligsten Akteuren zählte, sorgte kurz vor der Pause noch einmal für Hoffnung. Einen an ihm verwirkten Freistoß streichelte er aus 17 Metern in Klassemanier über die Augsburger Mauer zum Anschlusstreffer (39.) und Pausenstand.

„Und dann haben wir trotz Unterzahl sogar das Spiel gemacht“, erinnerte sich der Altstädter Co-Trainer Marc Reinhardt. Gegen Augsburger, die nicht mehr als unbedingt notwendig taten und geduldig auf ihre Chance lauerten. Die sie dann – bedingt durch einen erneuten Bayreuther Ballverlust im Zentrum – auch bekamen. Der auffällige Biankadi spielte geschickt den Südkoreaner Jin Su Kim frei, der sich nicht lange bitten ließ und zum bereits vorentscheidenden 1:3 (62.) einschoss.

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