Altstädter Gäste sind das Maß aller Dinge

Der erfolgreichste Torschütze der Regionalliga Bayern kommt vom Spitzenreiter und Titelaspiranten SpVgg Unterhaching: Der Ex-Löwe Stephan Hain (rechts) ließ es bislang 14 Mal im gegnerischen Kasten klingeln. Foto: imago Foto: red

Sie ist das Maß aller Dinge, die SpVgg Unterhaching: In der vergangenen Saison war nach dem Abstieg aus der Dritten Liga noch Konsolidierungskurs angesagt, in dieser Spielzeit wollen es die Münchner Vorstädter wissen. Und die Tabelle der Regionalliga Bayern spricht Bände: Nach 15 Runden ist das Team von Trainer Claus Schromm als einziges noch unbesiegt, auf den Hauptverfolger TSV 1860 München II hat der Spitzenreiter, der am Freitag um 19 Uhr seine Visitenkarte bei der SpVgg Bayreuth im Waldstadion Weismain abgibt, einen satten zweistelligen Punktevorsprung.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Statistiken sprechen Bände: Mit 46 Treffern haben die Unterhachinger die meisten erzielt (3,06 pro Spiel), lediglich neun Gegentore hingenommen (0,6) und haben mit Stephan Hain (14) und Sascha Bigalke (11), den mit sechs Assists besten Vorbereiter der Liga, ein torgefährliches Duo im Angriff, das für über die Hälfte der SpVgg-Treffer verantwortlich zeichnet. Hain, der mit dem FC Augsburg in der Bundesliga spielte und in der vergangenen Saison noch beim Zweitligisten TSV 1860 München aktiv war, entschied sich trotz mehrerer Angebote aus höheren Ligen für die SpVgg Unterhaching, zu der er ebenso wie sein Teamkollege Dominik Stahl ablösefrei wechselte: „Ich plane längerfristig hier zu bleiben und um den Aufstieg zu spielen“, sagt der 28-Jährige Torjäger, der einen Vertrag bis 30. Juni 2019 plus Option unterzeichnete.

Gar bis 2021 ist Bigalke an die Münchner Vorstädter gebunden: Für seinen Heimatverein Hertha BSC Berlin hat der 26-Jährige ein Bundesligaspiel bestritten, mit dem 1. FC Köln ist er aus der Zweiten Liga aufgestiegen. Manche Experten sagen, dass der 1,67 m kleine Bigalke sogar das Zeug zum Nationalspieler gehabt hätte. Mehrere schwere Verletzungen haben die ganz große Karriere verhindert.

Zwei aktuelle Nationalspieler

Apropos Nationalspieler: Davon haben die Hachinger derzeit zwei aktuelle in ihren Reihen. Torhüter Stefan Marinovic war kürzlich mit der neuseeländischen Nationalmannschaft in den Vereinigten Staaten gegen Mexiko (1:2) und gegen das US-Team von Kürgen Klinsmann (1:1) im Einsatz, der ehemalige Cluberer Vitalij Lux spulte für die kirgisische Auswahl ebenfalls einige Kilometer ab, gegen den Libanon stand ein 0:0 und gegen Turkmenistan ein 1:0-Erfolg zu Buche

Ein Einbruch der Rot-Blauen scheint aktuell nur schwer vorstellbar. SpVgg-Trainer Claus Schromm sieht großen Willen bei den täglichen Trainingseinheiten. „Wenn wir so weitertrainieren, brauchen wir keine Angst vor Nachlässigkeiten haben.“

Stellt sich die Frage, woher das Geld für diesen Kader kommt, in dem sich neben Hain, Bigalke und Stahl weitere bekannte Namen wie Maximilian Nicu, Jim-Patrick Müller oder Ulrich Taffertshofer tummeln. Einen prominenten Hauptsponsor gibt es jedenfalls nicht. Hain, Stahl und Bigalke würden den Verein nicht mehr kosten als andere Kräfte, versicherte SpVgg-Präsident Manfred Schwabl jüngst in der Süddeutschen Zeitung. Diese würden nämlich zusätzlich von privaten Förderern bezahlt, zu denen wohl auch Schwabl selbst zählt. Der frühere Bayern-Profi habe schon zu Beginn des Jahres klargestellt, dass er gemeinsam mit seiner Familie bereits einen siebenstelligen Betrag in den Verein investiert hat. Insgesamt setzt die SpVgg aber auf ein erfolgsorientiertes Bezahlmodell. Siegprämien lautet das Zauberwort, mit dem der soziale Frieden innerhalb der Truppe gewahrt werden soll...

Autor

Bilder