Altstädter Abstiegskampf verschärft sich

Steininger
Da keimte wieder Hoffnung im Bayreuther Lager: Kristian Böhnlein (links) verwandelte einen Foulelfmeter zum zeitweiligen 1:1. Doch wussten die Altstädter die Verunsicherung der Eichstätter nicht weiter zu nutzen. Foto: Peter Kolb Foto: red

Herber Rückschlag für die SpVgg Bayreuth: Zum Jahresauftakt gab es vor 1312 Zuschauern im Hans-Walter-Wild-Stadion eine 1:3 (0:1)-Niederlage gegen den VfB Eichstätt. Nach dem elften Spiel in Folge ohne Sieg rutschten die Altstädter auf einen Relegationsplatz zurück, da Mitkonkurrent SpVgg Greuther Fürth II aus Buchbach die volle Beute mitnahm. Bereits am Dienstag um 19.30 Uhr stellt sich das Stadler-Team im Nachholspiel ausgerechnet beim nun zwei Zähler mehr aufweisenden kleinen Kleeblatt vor.

 
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Und im Ronhof sollten Kristian Böhnlein und Co. schnellstens den Hebel umlegen, denn sonst könnte bei dem strammen Programm der nächsten Tage schnell der Zug in Sachen Klassenerhalt abgefahren sein.

Im Duell mit den Eichstättern schien dem Team nur phasenweise der Ernst der Lage klar zu sein. Das waren die Minuten nach dem überraschenden Ausgleich, der nur durch einen Elfmeter fallen konnte, weil aus dem Feld nichts zusammen ging. Böhnlein ließ sich die Chance in der 65. Minute nicht entgehen, nachdem der nur vier Minuten zuvor für Chris Wolf gekommene Winter-Neuzugang Mergim Bajrami strafstoßwürdig gefoult worden war.

SpVgg nutzt Verunsicherung nicht

„Da habe ich das erste Mal eine leichte Verunsicherung bei den Eichstättern gespürt“, sagte SpVgg-Trainer Christian Stadler, „wir haben diese aber nicht nutzen können“. Weil sein Team gegen die massiert stehende VfB-Deckung weitgehend ideenlos agierte und man im Angriff auch den letzten Willen vermisste, einen Treffer zu erzielen. Es blieb beim Bemühen – zu wenig gegen eine Mannschaft aus dem Altmühltal, die jeden Fehler eiskalt ausnutzte.

So erstmals beim 0:1 in der 16. Minute, als VfB-Torjäger Fabian Eberle nach der zweiten Ecke gegen eine unsortierte SpVgg-Abwehr mutterseelenalleine gelassen zur Führung einköpfte. Dach wurden die Bayreuther zwar etwas druckvoller, doch mehr als ein Flachschuss von Böhnlein aus 18 Metern (23.) nach schönem Solo und ein Freistoß des SpVgg-Kapitäns in Minute 45 – beide wurden zur Ecke geklärt – sprang nicht heraus. Auf der Gegenseite mussten die Altstädter immer wieder auf der Hut sein, denn das Umschaltspiel des Neulings über Eberle und Florian Grau funktionierte deutlich besser, als das der Gelb-Schwarzen. Freilich stand die SpVgg-Deckung nun erheblich besser, die einzig nennenswerte Torannäherung der Eichstätter resultierte aus einem 22-m-Freistoß, der haarscharf über das Gehäuse von Alexander Skowronek ging.

Torwart Skowronek klärt zweimal in Klassemanier

Der durfte nach 51 Minuten dann seine ganze Klasse zeigen, als er gegen den abermals nach einem schnellen Vorstoß alleine gegen vor ihm auftauchenden Lucas Schraufstetter zur Ecke klärte und bereits eine frühe Vorentscheidung verhinderte. Nur drei Minuten später war der Ex-Fürther bei einem 18-m-Flachschuss von Jonas Fries abermals zur Stelle, als er den Ball aus dem unteren Eck fischte.

Ihre Führung verdienten sich die Oberbayern mit jeder Minute, die ins Land zog. Den Ausgleich steckten sie erstaunlich routiniert weg. „Und dann haben wir uns nach einer nicht geklärten Standardsituation das 1:2 eingefangen“, fasste Stadler die entscheidende Szene in der 85. Minute zusammen. Nutznießer war der aufgerückte Benjamin Schmidramsl, der mit seinem 16-m-Flachschuss in die kurze Ecke für Ernüchterung im Bayreuther Lager sorgte.

Die Köpfe gingen spürbar nach unten, man vermisste, wie schon während der vorangegangenen Minuten, jemanden, der die Ärmel hochkrempelt, das Team noch einmal mitreißt. „Über das 1:3 brauchen wir nicht mehr reden“, sagte Stadler. Denn da nutzte Eberle seine von den Gastgebern großzügig gewährten Freiheiten und profitierte zudem davon, dass Skowronek zu spät aus seinem Kasten kam. Der VfB-Torjäger spitzelte den Ball am SpVgg-Torwart vorbei ins Netz.

Statistik

SpVgg Bayreuth: Skowronek – Golla (87. Weber), Dengler, Kolbeck, Held – Schmitt – Weimar (80. Bruno), Knezevic, Böhnlein, Wolf (61. Bajrami)  – Ulbricht.

VfB Eichstätt: Herter – Schäll, Kühnlein, Waffler, Schmidramsl, Schröder – Federl, Fries, Schraufstetter (90.+3 Panknin) – Eberle (90.+1 Die Biasi), Grau (75. Haas).

SR: Hartl (Passau); Zuschauer: 1312; Ecken: 5:6.

Tore: 0:1 Eberle (16.), 1:1 Böhnlein (65. – Foulelfmeter), 1:2 Schmidramsl (85.), 1:3 Eberle (90.) .

Gelbe Karten: Held / Fries, Schraufstetter.

Bilder