Altstadt im Kellerduell nur mit einem 1:1

Als Tobias Weber in der 20. Minute das 1:0 mit diesem wuchtigen Kopfball gelang, war die Altstädter Welt noch in Ordnung. Am Ende kam die SpVgg gegen den TSV 1860 Rosenheim aber nicht über ein 1:1 hinaus. Foto: Peter Kolb Foto: red

Es reichte nicht ganz für die SpVgg Bayreuth im so wichtigen Regionalliga-Kellerduell gegen den TSV 1860 Rosenheim. Die Altstädter kamen über ein 1:1 (1:0) nicht hinaus, wodurch die Chancen auf den direkten Ligaverbleib weiter schwanden. Allerdings nährte die Mannschaft von Trainer Christian Stadler mit ihrem kämpferischen Auftritt durchaus die Hoffnung darauf, den Klassenerhalt zu schaffen – wenn auch über die Relegation.

 
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Das Unentschieden war aus Bayreuther Sicht deshalb besonders bitter, weil die Gäste aus Rosenheim, auf die man im Falle eines Sieges bis auf zwei Punkte herangerückt wäre, während der 90 Minuten nur eine echte Chance hatten – und damit nicht einmal der Ausgleichstreffer gemeint ist: Der nämlich fiel durch einen direkten Eckball von Danijel Majdancevic, der sich in der 50. Minute tückisch ins lange Eck senkte. Unmittelbar zuvor hatte der Altstädter Schlussmann Alexander Skowronek mit einer starken Parade gegen Georg Lunz noch den Ausgleich verhindert.

Die Bayreuther Führung war bis zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient. Bereits zum vierten Mal in Folge gelang den Gelb-Schwarzen das 1:0, dieses Mal nach einem Standard: Ein Freistoß von Dominik Schmitt kam über Julian Kolbeck zu Tobias Weber, der aus wenigen Metern zum 1:0 einköpfte (19.). Besonders während der ersten Hälfte überzeugte die Mannschaft mit ihrem laufintensiven und kämpferischen Auftritt, einzig der zweite Treffer fehlte.

Stadler: "Glasklarer Elfmeter" verweigert

Und da sah Trainer Stadler die Schuld auch bei Referee Steffen Ehwald: „Ich mache so etwas eigentlich nicht, aber der Schiedsrichter hat uns um einen glasklaren Elfmeter gebracht“, sagte der 44-Jährige über eine Situation nach einer guten halben Stunde, bei der Kristian Böhnlein im Rosenheimer Strafraum zu Fall gebracht wurde. „Das Foul ist praktisch in Zeitlupe passiert. Die Mannschaft hätte sich den Elfmeter verdient gehabt und ich denke, dass wir das Spiel bei einer 2:0-Führung nicht mehr hergegeben hätten.“

Denn auch nach dem Ausgleichstreffer steckten die Altstädter nicht auf, wenn auch die Beine mit fortlaufender Spieldauer immer schwerer wurden. „Das ist aber absolut verständlich nach diesem unglaublichen Pensum in den vergangenen Wochen. Da muss man spielerisch einfach Abstriche machen. Aber die Mannschaft hat alles gegeben.“ Zwei große Chancen hatte man dennoch: Kolbeck scheiterte kurz nach dem Ausgleich mit einem Kopfball an Torwart Mario Stockenreiter, der auch zehn Minuten später Chris Wolfs Schuss aus halblinker Position parierte.

Comeback von Anton Makarenko

Und in der Schlussphase bot sich ein Bild, das man in den vergangenen Spielen schon häufiger gesehen hatte: eine Altstädter Mannschaft, die kämpft und das Tor noch erzwingen will – und am Ende doch mit hängenden Köpfen vom Feld geht. Selbst Anton Makarenko, der seit August kein Spiel absolviert hatte und zehn Minuten vor Schluss eingewechselt wurde, versuchte noch, Impulse zu setzen.

Und auch wenn das Ergebnis den Altstädtern nur bedingt weiterhilft – immerhin konnte der Abstand auf die direkten Abstiegsplätze gehalten werden –, gab es nach dem Schlusspfiff Applaus von den Anhängern. „Das ist in Bayreuth wirklich toll, dass die Zuschauer auf der Gegengerade und auch auf der Tribüne die Mannschaft so unterstützen“, sagte Trainer Stadler nach der Partie.

Auf eine ähnliche Unterstützung hofft Stadler auch am Dienstag, wenn um 17 Uhr das Nachholspiel gegen den VfR Garching im Hans-Walter-Wild-Stadion stattfindet. „Wir müssen jetzt schauen, dass wir die Relegation sichern. Da hilft es enorm, wenn es von außen positive Unterstützung gibt.“

SpVgg Bayreuth: Skowronek – Dengler, Kolbeck, Weber – Golla (75. Bajrami), Schmitt, Böhnlein, Wolf, Held – Hobsch, Ulbricht (82. Makarenko).

TSV 1860 Rosenheim: Stockenreiter – Lenz, Linner (67. Einsiedler), Mayerl, Majdancevic (82. Zottl), Weber, Krueger (61. Höhensteiger), Heiß, Basta, Zant, Denz.

Zuschauer: 500.

Tore: 1:0 Weber (20.), 1:1 Majdancevic (48.).

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