Projekt stand mehr als einmal vor dem Scheitern Altes Erbe wird wiederbelebt

Von Andreas Gewinner
Foto: Ute Hilpert Foto: red

Zu den Kindheitserinnerungen von Angela Zaus gehört ein Schränkchen bei der Großmutter, das verboten für die Kinder war. Im Innern waren lauter Flaschen mit angesetzten Kräutern. Eine Hausapotheke aus der Zeit, als die Menschen sich noch selbst kurierten, wenn sie krank waren.

 
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Dieses Erbe steht im Mittelpunkt, wenn am Sonntag, 23. Juni, ab 11 Uhr das 1. Nagler Kräuterfest mit Einweihung des neuangelegten „Duft- und Schmetterlingsgarten" am Nagler See begangen wird. Es ist so etwas wie der Auftakt für das weit und breit einmalige Projekt „Natur- und Kräuterdorf Nagel".

Ein Projekt, das einen langen, schweren Geburtsprozess durchlief und mehr als einmal vor dem Scheitern stand. Und eigentlich mit einem Reinfall begann. 2004 hatte der Verein für  Kultur und Brauchtum die Mehlmeisler Kräuterfachfrau Bettina Prechtl für eine Kräuterwanderung rund um Nagel angeheuert. Die Wanderung fiel buchstäblich ins Wasser. Wegen Regen musste man sich darauf beschränken, ein Stück Wiese in Augenschein zu nehmen. Das Ergebnis: nicht weniger als 43 verschiedene Kräuter auf einem kleinen Stück Erde unweit Nagels.

„Die Gemeinde Nagel hat, gemessen an ihrer Größe, die meisten FFH-Flächen in Bayern", erläutert Bürgermeister Theo Bauer. FFH-Flächen sind geschützte Flächen, sie sind der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung entzogen, werden nur selten gemäht, die Natur ist weitgehend ungestört und sich selbst überlassen. Die besten Voraussetzungen für Pflanzenvielfalt und das Gedeihen auch seltener Kräuter.


Ausführlicher Bericht im Nordbayerischen Kurier am Samstag, 22. Juni.

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