Dass er eine Voodoo-Puppe besitze, um Konkurrenten Schaden zuzufügen, verneint Dahmke mit einem Lachen. „Nein, nein. Ich lerne doch viel von so erfahrenen Leuten wie Uwe, Dominik oder Toto.“ Und Verletzungen machen auch vor ihm nicht halt: Im Vorfeld des EM-Turniers hatte er einige Tage mit einem lädierten Knöchel aussetzen müssen.
Neun Tore bei der EM
Die Folge der vielen Verletzungen: Dahmke ist bei der EM ein Dauerläufer, der nur gelegentlich Pausen erhält, wenn ihn gelernte Rückraumspieler wie Martin Strobel oder Niklas Pieczkowski kurzzeitig entlasten. Bislang funktionierte das recht gut: In den drei Vorrundenspielen erzielte der 1,89 Meter große Rechtshänder, der neben seinen vielen muskelbepackten Teamkollegen beinahe zierlich wirkt, neun Tore. Nur beim Turniereinstand (29:32-Niederlage gegen Spanien) lief es nicht, da scheiterte Dahmke mehrmals am erfahrenen Keeper Arpad Sterbik.
Doch er ließ sich nicht beeindrucken und zeigte sich bei den Siegen über Schweden und Slowenien treffsicher. „Ich muss immer damit rechnen, dass es einmal nicht so läuft. Damit muss ich klarkommen“, hatte der Norddeutsche bereits vor dem Turnier erklärt. Ihm ist bewusst, dass er sich in einem Lernprozess befindet, die EM ihm aber auch eine riesige Chance bietet. Nutzt er die, wird er für Bundestrainer Dagur Sigurdsson auch ein Thema bleiben, wenn Uwe Gensheimer zurück ist.
Uli Sommerkorn