Alles ist eine Frage des Stils

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In Heinersreuth hängt der Haussegen schief. Heftig aneinander geraten sind in der letzten Gemeinderatssitzung die Bürgermeister-Stellvertreter. Foto: Archiv/Gabi Schnetter Foto: red

Und schon ist es wieder offen, das Fass: Die Neueinstellung eines Bauhofmitarbeiters durch Bürgermeisterin Simone Kirschner löst im Gemeinderat die alte Debatte um den Führungsstil im Rathaus wieder aus.

 
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Den Anstoß gibt diesmal stellvertretender Bürgermeister Christian Bock, FWG. Er betont, es gebe nichts einzuwenden gegen die Person, die neu eingestellt wurde, aber gegen die Art und Weise, wie das geschah. "Darüber muss geredet werden." Auf seine Rückfragen im Rathaus, wie man nach der Verrentung eines Mitarbeiters weiter verfahren wolle, habe er mehrfach nur ausweichende Antworten erhalten. "Da müssen noch interne Gespräche geführt werden", habe man ihm gesagt. Und dann sei plötzlich die Stelle wieder besetzt gewesen nach einer Initiativbewerbung. "Es kann einfach nicht sein, dass die Stelle nicht ausgeschrieben wird. Das ist unter aller Kanone für die Bürger," beschwert er sich.

Ins Mitteilungsblatt?

Kirschner verweist auf ihre Befugnisse als Bürgermeisterin, während Reiner Böhner, SPD, einwendet, dass es bisher keine Regelung für Neueinstellungen gebe. "Die Stelle im Mitteilungsblatt auszuschreiben wäre vielleicht gut", meint er.

"Die Wahl ist vier Jahre her"

Das reicht dann Werner Kauper, CSU. "Es war mein Wunsch, drei Bürgermeister zu haben, damit alle Fraktionen eingebunden sind, in der Hoffnung auf gute Zusammenarbeit." Und an alle appelliert er: "Bitte hört mit dem Kleinkrieg auf und stellt endlich das Gemeinwohl wieder in den Vordergrund. Jeder weiß, was er bei der Vereidigung versprochen hat." Selbst auf dem Fußballplatz werde man auf das schlechte Miteinander angesprochen. "Begrabt endlich die persönlichen Probleme. Die Wahl ist vier Jahre her."

Offener Schlagabtausch

Das wiederum bringt dritten Bürgermeister Jürgen Weigel, SPD, auf die Palme, der sich den Schuh, seine Aufgabe als Bürgermeistervertreter nicht ernst zu nehmen, nicht anziehen will. Seinen Redebeitrag bremst Kirschner zunächst aus. "Das geht zu sehr ins Persönliche." Erst zum Ende der öffentlichen Gemeinderatssitzung, als der Ärger weitgehend verrraucht ist, darf Weigel reden und es kommt zum offenen Schlagabtausch. "Ich kenne sehr wohl meine Pflichten" kontert er, und sagt, dass ihn die Aussage Kaupers ganz schön verärgert habe. Wenn schon Beschwerden kommen, sollten Personen genannt werden, alles andere bringe nur ungute Stimmung in den Gemeinderat.

Kauper legt nach: "Die Bürgermeisterin war Ostern in Urlaub, und es gab keine Vertretung im Rathaus." Und in Richtung Hans Dötsch, SPD, ergänzt er: "Zu unserer Zeit hat es das nicht gegeben."

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